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15. März, 2018

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Twitter-Kommunikations-Chef: Fokus auf größtmögliche Vielfalt

Vom Praktikanten zum Direktor: Holger Kersting, Director Communications EMEA Twitter (l.), bekam in Dublin Besuch von Kick-Media-Vorstand Alexander Elbertzhagen. (Foto: smalltalk)

smalltalk-Herausgeber und Kick-Media-Vorstand Alexander Elbertzhagen traf in Dublin Holger Kersting, den Twitter-Kommunikationschef des Raums EMEA (Europa, Mittlerer Osten und Afrika). Die beiden kennen sich seit Jahren. Kersting arbeitete in den 90er und Nuller-Jahren lange bei der Kick-Media AG. In dem Gespräch ging es u.a. um die Unterschiede von Medienstrukturen in unterschiedlichen Ländern, um Unternehmenskultur und das bei Twitter gepflegte Prinzip der „Diversity“.

Holger, du bist vom Live-Entertainment-Produzenten Stage Entertainment in Hamburg zu Twitter nach Dublin gewechselt, also aus der analogen Bühnenwelt in die digitale Welt der Sozialen Medien. Was waren bei diesem Wechsel die größten Herausforderungen?

Holger Kersting: Die größte Herausforderung ist erstmal, dass ich zum ersten Mal in einer komplett englischsprachigen Umgebung arbeite und mich auf eine andere Sprache umstellen muss. Auch wenn ich immer sehr international gearbeitet habe, ist das eine private Umstellung. Die zweite Umstellung ist die, dass ich dadurch, dass ich mit sehr vielen Kollegen in sehr vielen Ländern zusammenarbeite, ich nicht nur Kommunikation als solche verstehen muss, sondern Kommunikation explizit in diesen Ländern verstehen muss. Das hat natürlich mit jeweils anderen Medienstrukturen und jeweils anderen Kulturen zu tun. Dieses Insider-Wissen zu bekommen und zu wissen, wie ein Markt in Frankreich anders agiert als ein Markt in Großbritannien oder ein Markt in Dubai, das ist sicherlich eine Herausforderung. Ein großer Vorteil waren für mich mehr als 20 Jahre Erfahrung im PR-Geschäft. Diese Erfahrung hat mir gezeigt, dass es auf vielen Ebenen wenig Unterschied macht, ob man PR für einen Event, einen Künstler oder ein Thema wie Twitter macht. Denn Kommunikationskonzepte und Kommunikationsstrategien gelten grundsätzlich über Marken und Genres hinaus.

Von Twitter heißt es, dass dort hinsichtlich der Unternehmenskultur größter Wert auf „Diversity“ gelegt wird. Was versteht man bei Twitter konkret darunter?

Holger Kersting: Twitter ist eine Firma, die sehr auf Unternehmenskultur achtet. Und wir schauen natürlich genau, wie wir diese Unternehmenskultur auch tatsächlich pflegen können. Dabei geht es nicht nur um Teamwork. Das bedeutet auch: In welchem Rahmen und in welcher Anzahl stellen wir Menschen ein? Zwischen Menschen gibt es viele Unterschiede, zum Beispiel zwischen Geschlechtern, Hautfarben, Kulturen oder sexueller Orientierung. Wir versuchen den Fokus auf eine größtmögliche Vielfalt innerhalb des Unternehmens zu richten. Dies machen wir in unserem Diversity Report öffentlich, in dem dann auch alle entsprechenden Statistiken und Zahlen einsehbar sind.

Als Deutscher aus dem Sauerland redest du vor Ort mit Franzosen, Spaniern, Arabern und Menschen aus vielen anderen Ländern und Kulturen. Gibt’s da irgendwelche ethnischen Vor- oder Nachteile?

Holger Kersting: Nein, jedenfalls keine, die ich spontan sehe. Wenn man grundsätzlich weltoffen ist und sich anderen Menschen und anderen Kulturen öffnet und mit Neugier an Themen rangeht, sehe ich da kein Hindernis. Was mir als Sauerländer hilft, ist ein gewisser Pragmatismus, der einen auch immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholt. Dazu gehört eine gesunde Selbstreflektion, die mir sagt, was ich kann und was ich gegebenenfalls nicht kann. Dazu gehört aber auch die Offenheit, von anderen Menschen, von einzelnen Individuen, nicht nur allgemein von anderen Kulturen, zu lernen. Wichtig ist zum Beispiel, auch von Vertretern anderer Altersgruppen zu lernen. Wenn das dann auf gegenseitigem Respekt basiert, gibt’s da eigentlich keine Hindernisse.

Vielen Dank für dieses Gespräch. Bis bald!

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