GIB MIR 5! Foto: Sebastian Fuchs

23. Mai, 2018

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Fabio Haebel: „Ich will mich in keine Koch-Schublade stecken lassen!“

Für Fabio Haebel ist Genuss eine Herzensangelegenheit. Sein Menürestaurant „hæbel“ im Hamburger Szeneviertel St. Pauli bietet Nordic French Cuisine auf höchstem Niveau.

Kreativ, charismatisch und dabei extrem charming – das ist Fabio Haebel. Sein 2017 auf St. Pauli eröffnetes Restaurant „hæbel“ hat sich bei Gourmets schnell als Insidertipp herumgesprochen – und auch die Prominenz ließ nicht lange auf sich warten. Haebels Erfolgsgeheimnis? Natürlich überzeugt seine Nordic French Cuisine, die französische und nordische Elemente kongenial verbindet. Eine wichtige Rolle könnte aber auch die Tatsache spielen, dass der Wahl-Hamburger so keinem gängigen Koch-Klischee entspricht. smalltalk hat mit Fabio Haebel über seinen USP, seine Strategie und die Bedeutung von Sebstmarketing gesprochen.

Herr Haebel, wodurch heben Sie sich von anderen Spitzenköchen ab – was ist Ihr USP?

Fabio Haebel: Ich will mich in keine Koch-Schublade stecken lassen! Wenn es unabdingbar wäre, dann käme vermutlich die Schublade mit Seafood und Meerestieren in Frage. Trotz meiner zahlreichen Tätowierungen will ich aber auf keinen Fall in die „Rockstar“-Schiene oder „Junger Wilder“ gesteckt werden. Ich möchte einfach ein guter Gastronom und Gastgeber sein, der sich und seinen Küchenstil ständig weiterentwickelt.

Wohin führt Sie Ihr Weg mittelfristig? Wie sieht Ihre persönliche Erfolgsstrategie aus?

Fabio Haebel: Für jeden Betrieb, für jedes Konzept muss ein eigenes Rezept her – und das ist mit sehr viel Arbeit verbunden. Bei mir war es ein schleichender Prozess, denn ich musste meine Position erst finden. Weil ich eben nicht der Typ für die Schublade war, wie z.B. Ralf Zacherl als der „Küchen-Rocker“, Tim Raue als der Egozentriker oder Roland Trettl als der charmante Italiener mit außergewöhnlichem Kochtalent. Wenn man die eigenen Stärken, den USP, erst einmal herausgearbeitet hat, ergibt sich daraus praktisch von selbst die passende Strategie.

Wie wichtig ist die Selbstvermarktung für einen Koch im digitalen Zeitalter?

Fabio Haebel: Vermutlich braucht man sie nicht zwingend. Dennoch sollte man in einer Welt, in der alles wahnsinnig schnell geht und die Digitalisierung voranschreitet, zumindest auf dem Schirm haben, dass die kommende Genießer-Generation genau über diesen Weg zu erreichen ist. Ein guter Koch kann mit Selbstmarketing seine Position als Koch verstärken. Umgekehrt kann ein guter Selbstvermarkter aber noch lange nicht gut kochen.

Wie nutzen Sie die sozialen Netzwerke?

Fabio Haebel: Instagram ist für mich das Medium Nr. 1, wenn es um Essen und Trinken geht. Facebook hat da leider den Zug verpasst, oder vielleicht war es sogar Absicht, um der Zweitmarke Instagram den Rücken zu stärken. Ich verbringe gerne Zeit auf Instagram, um im Kontakt mit befreundeten Köchen und Restaurants zu bleiben, wie z.B. dem Septime und Le Chateaubriand in Paris oder das St. John in London.

Lässt sich der Erfolg messen?

Fabio Haebel: Ich könnte jetzt natürlich mit Zahlen meiner Reichweite pro Post etc. um mich werfen. Was für mich aber tatsächlich zählt, ist die öffentliche Wahrnehmung und das direkte Feedback. Wenn mir jemand im Restaurant sagt: „Du bist aber wahnsinnig umtriebig und erfolgreich gerade“, dann ist das ein sehr gutes Zeichen für die Wahrnehmung meiner Person in PR-Sachen.

Das Interview darf für redaktionelle Zwecke mit Quellenangabe „smalltalk/Kick-Media“ genutzt werden

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