GIB MIR 5! ProSieben-Moderator Stefan Gödde liebt Jerusalem. In seinem Buch „Nice to Meet You, Jerusalem“ präsentiert er die faszinierende Stadt. (Foto: Polyglott Verlag

17. Oktober, 2019

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Stefan Gödde: Jerusalem – eine ganz besondere Energie

Stefan Gödde ist TV-Journalist, Moderator des ProSieben-Wissensmagazins „Galileo“ und seit vielen Jahren regelmäßiger Besucher von Jerusalem. Sein enormes Insiderwissen und nicht zuletzt seine nach wie vor vorhandene Neugier und Begeisterung für die Stadt brachten ihn dazu, ein Buchprojekt in Angriff zu nehmen, das jetzt unter dem Titel „Nice to Meet You, Jerusalem“ vorliegt. Das Ganze erscheint im Polyglott-Verlag, ist aber weniger ein klassischer Reiseführer, als vielmehr eine sehr persönliche Begegnung mit diesem besonderen Ort, seiner jahrtausendealten Geschichte und nicht immer einfachen Gegenwart. Mit smalltalk sprach der Autor über das Buch und seine besondere Beziehung zu Jerusalem.

Herr Gödde, warum ist Jerusalem für Sie ein so spezieller Ort?

Stefan Gödde: Wohl nirgendwo auf der Welt verdichten sich Geschichte, Religionen, Kulturen und verschiedene Weltanschauungen so intensiv wie in Jerusalem. Wer schon einmal da war, wird mir Recht geben: Es liegt dort eine ganz besondere Energie in der Luft.

Sie haben für das Buch u.a. ein Wiener Kaffeehaus mitten in Jerusalem besucht und eine Nacht mit Mönchen in der Grabeskirche verbracht. Gab es ein Erlebnis, das ganz besonders herausragend war?

Stefan Gödde: Alle Geschichten des Buches sind auf ihre Art einzigartig. Sei es, mit einem orthodoxen Rabbi und seinen acht Kindern ein Shabbat-Dinner zu erleben, durch einen 2.700 Jahre alten, stockfinsteren Tunnel in kaltem Wasser zu waten oder sich das älteste Tattoo der Welt stechen zu lassen – von einer Familie, die das ununterbrochen seit dem Jahr 1300 macht. Es ist lohnenswert, sich auf besondere Begegnungen in der Heiligen Stadt einzulassen.

Nach welchen Kriterien haben Sie die Orte, die Sie für das Buch besucht haben ausgewählt?

Stefan Gödde: Manche Orte sind Geheimtipps, über einige Geschichten bin ich durch Zufall gestolpert und an manchen Orten laufen Pilger und Touristen achtlos vorbei – dabei sind sie da und für jeden erlebbar. Man muss einfach nur wissen, an welche Türen man klopfen muss. Genau das zeige ich in meinem Buch.

Jerusalem steht immer wieder im Zentrum des Israel-Palästina-Konflikts. Wie haben Sie die angespannte politische Situation bei Ihren Besuchen in der Stadt wahrgenommen?

Stefan Gödde: Natürlich gibt es diesen Konflikt und dadurch bedingt auch bewaffnete Menschen auf der Straße. Aber ich habe mich persönlich nie bedroht gefühlt, da Touristen und Pilger kein Teil dieser Auseinandersetzung sind. Mein Eindruck ist, dass es sich lohnt mit Menschen auf beiden Seiten zu reden. Ich glaube, dass nur der Austausch, nicht die Abgrenzung zu einem dauerhaften Frieden führen kann.

„Nice to Meet You, Jerusalem“ dient auch einem guten Zweck, Sie spenden Ihre Erlöse an die Dormitio-Abtei. Was macht aus Ihrer Sicht die Arbeit der Mönche so wichtig?

Stefan Gödde: Die deutschsprachigen Mönche auf dem Zionsberg haben eine tolle Weihnachtsaktion: Sie tragen in der Heiligen Nacht vom 24. auf den 25. Dezember eine Rolle mit Tausenden Namen von Jerusalem nach Bethlehem und legen sie dort auf die Geburtsstelle Jesu. Diese Aktion ist kostenlos, aber doch freuen sich die Mönche über Spenden, die Menschen in Israel und Palästina zugutekommen. Das ist übrigens ein tolles Weihnachtsgeschenk für alle. Wer interessiert ist, sollte im Netz unter www.dormitio.net nachschauen.

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