Studie Auch in der jüngsten Ausgabe der Radio Bremen-Talkshow „3nach9“ hatte sich Schauspielerin Maria Furtwängler für die Förderung von Frauen stark gemacht. Nun erschien die u.a. von ihrer Stiftung MaLisa geförderte Studie über Geschlechterdarstellungen und Diversität in Streaming-Serien. (Foto: Radio Bremen/Frank Pusch)

22. Oktober, 2020

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Zu wenig Frauen in Streaming-Serien

Auch in der jüngsten Ausgabe der Radio Bremen-Talkshow „3nach9“ hatte sich Schauspielerin Maria Furtwängler für die Förderung von Frauen stark gemacht. Nun erschien die u.a. von ihrer Stiftung MaLisa geförderte Studie über Geschlechterdarstellungen und Diversität in Streaming-Serien.

Frauen sind in Streaming-Serien unterrepräsentiert. So lautet das Ergebnis einer Studie, die von Prof. Dr. Elizabeth Prommer von der Universität Rostock nun vorgestellt wurde. Die Untersuchung mit dem Titel „Geschlechterdarstellungen und Diversität in Streaming- und SVOD-Angeboten“ gibt Aufschluss darüber, welche Geschlechter- und Rollenbilder sich in entsprechenden Serien auf dem deutschen Markt zeigen. Gefördert wurde das Projekt durch die Film- und Medienstiftung NRW, die MaLisa Stiftung und das ZDF.

Laut der Studie sind Frauen nicht nur im linearen TV-Programm, sondern auch in Streaming-Serien unterrepräsentiert. Ihr Anteil in zentralen Rollen beträgt demnach in deutschen Produktionen lediglich 35 Prozent. Der globale Durchschnittswert liegt bei 42 Prozent. Eingeschränkt ist auch die Vielfalt der Frauenfiguren. So sind sie in Streaming-Angeboten überwiegend jung, schlank und seltener homosexuell als Männer. Auch die dargestellten Berufe entsprechen eher tradierten Rollenbildern.

„Mit unserer Beteiligung an dieser Studie wollen wir nun zur Transparenz auf dem Streaming-Markt beitragen, für den bislang keine Erkenntnisse vorlagen“, so Dr. Florian Kumb, Leiter der ZDF-Hauptabteilung Programmplanung. „Das ZDF hat bereits zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um in seinen Produktionen den Anteil von Frauen vor und hinter der Kamera zu erhöhen.“

Petra Müller, Geschäftsführerin der Film- und Medienstiftung NRW, ist sich sicher. „Die Studien der Uni Rostock schaffen Bewusstsein, sie liefern Daten und Fakten, mit denen sich die Verantwortlichen und Kreativen der Branche auseinandersetzen müssen.“

Maria Furtwängler, Schauspielerin, Ärztin und Co-Gründerin der MaLisa Stiftung betont: „In einigen Punkten mögen internationale Streaming-Angebote insgesamt diverser sein als die klassischen, linearen. Bei der Darstellung von Frauen sind sie es jedoch keineswegs. Wie schade, dass das Publikum weiterhin auf weibliche Vorbilder in all ihrer Vielfalt verzichten muss.“ Erst am vergangenen Freitag hatte die „Tatort“-Kommissarin in der Radio Bremen-Talkshow „3nach9“ fehlende Geschlechtergerechtigkeit auch im familiären Bereich kritisiert und dabei auch die Rollenverteilung in ihrem Privatleben zur Sprache gebracht. Die Ursache für die weiterhin verbreitete Ungleichbehandlung von Männern und Frauen sei eine stark verwurzelte patriarchale Prägung. „Wir kommen aus so tiefen Vorurteilen“, so Furtwängler im Gespräch mit „3nach9“-Gastgeber Giovanni di Lorenzo. Diese abzulegen, sei ein extrem mühsamer Prozess.

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