Podcast Seit dem vergangenen Jahr kommentiert Robby Hunke regelmäßig Spiele der Fußball-Bundesliga für die ARD-„Sportschau“. Im Podcast „Auf dem Weg“ mit Moderator Sebastian Messerschmidt spricht er ausführlich über seine Arbeit für den TV-Klassiker und seinen beruflichen Werdegang. (Foto: Robert Hunke)

11. Januar, 2021

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Robby Hunke will Zuschauer nicht mit Statistiken langweilen

Seit dem vergangenen Jahr kommentiert Robby Hunke regelmäßig Spiele der Fußball-Bundesliga für die ARD-„Sportschau“. Im Podcast „Auf dem Weg“ mit Moderator Sebastian Messerschmidt spricht er ausführlich über seine Arbeit für den TV-Klassiker und seinen beruflichen Werdegang.

Der Rückzug des für die „Sportschau“ zuständigen WDR-Sportchefs Steffen Simon aus dem aktiven Kommentatoren-Geschehen läutete im Frühjahr 2020 die Rückkehr von Robby Hunke zu der wohl bekanntesten Sportsendung im deutschen Fernsehen ein. Schon nach seinem Studium an der Deutschen Sporthochschule in Köln vor rund zehn Jahren hatte der Moderator erstmals für die „Sportschau“ gearbeitet, war zwischenzeitlich aber zu den privaten Anbietern DAZN und Eurosport gewechselt.

Nun nimmt er beim Flaggschiff der „Sportschau“, der Bundesliga-Sendung am frühen Samstagabend, den Kommentatoren-Posten von Simon ein. Am vergangenen Samstag war Hunke zum Beispiel beim 1:1 zwischen Bayer 04 Leverkusen und Werder Bremen im Einsatz. „Es ist wunderschön, weil es sich die ARD noch leistet, aus den Stadien zu berichten“, sagt er in der aktuellen Ausgabe von Sebastian Messerschmidts Podcast „Auf dem Weg“, der bei Spotify und Apple verfügbar ist. Die Kommentatoren säßen bei der ARD-Sendung nicht in der sogenannten „Box“ in einem Fernsehstudio, sondern tatsächlich vor Ort bei den Spielen. „Das ist großartig, noch so ein bisschen Rasen zu riechen. Wenn Fans da wären, würde man auch noch Bier und Bratwurst in der Luft spüren“, sagt Hunke.

Den WDR-Sportchef Steffen Simon bezeichnet der 37-Jährige in dem Podcast als seinen „großen Förderer“. Er habe ihm bei seinen ersten Einsätzen als junger Reporter empfohlen, sich nicht nur auf seine gute Stimme zu verlassen, sondern auch auf anspruchsvolle Inhalte zu achten, die den Zuschauern einen Mehrwert bieten könnten, so Hunke. Daraufhin habe er sich intensiv mit Fußball-Taktik beschäftigt und setze dieses Wissen nun als Grundlage ein. „Ich erkläre den Zuschauern, warum ein Tor fällt und nicht, dass der Spieler den Ball mit links oben in den Winkel haut. Das sehen sie ja sowieso.“ Statistiken lasse er weitgehend außen vor, weil er davon ausgehe, dass die Zuschauer davon ähnlich gelangweilt seien wie er selbst. „Es interessiert mich überhaupt nicht, ob Arminia Bielefeld alle Tore nach Ecken von links erzielt hat, die Ritsu Doan mit dem rechten Fuß getreten hat.“

Mit Kritik seitens des Publikums versucht der in Köln lebende Sportreporter so offen umzugehen wie möglich. Er bemühe sich, zumindest auf alle sachlich vorgetragenen Rückmeldungen zu reagieren und sich inhaltlich mit den Kritikpunkten auseinanderzusetzen, betont Hunke. Dies sei nicht immer einfach, weil er mitunter auch als Sündenbock für sportliche Misserfolge herhalten müsse. „Fußball ist halt emotional. Und wenn dir jemand schreibt, ist es immer nur der Fan des Vereins, der verloren hat.“ Ihm sei bewusst, dass er auch Angriffsflächen für Kritik biete. „Meine Art zu kommentieren polarisiert durchaus und in den sozialen Medien äußere ich mich ja mitunter auch politisch“, so Robby Hunke. „Das lasse ich mir nicht nehmen. Ich finde, dass Sportkommentatoren auch in dieser Gesellschaft leben. Nur weil sie Sport kommentieren, heißt es ja nicht, dass sie sich komplett ausklinken müssen aus all dem, was sonst in unserem Land geschieht.“

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