9. März, 2021
0Andy Warhol-Schau in Köln geöffnet
Der Ansturm auf Museen ist nach der Corona-Zwangspause gewaltig. Das gilt auch für „Andy Warhol Now“ im Kölner Museum Ludwig. Am ersten Vorverkaufstag brach der Museums-Server wegen der großen Nachfrage zusammen. Momentan sind die Tickets bis einschließlich 14. März ausverkauft.
„In der Zukunft wird jedermann für 15 Minuten Weltruhm erlangen“, hat Andy Warhol vor über einem halben Jahrhundert mal prophezeit. Heute wissen wir: Der Mann hatte recht. Die sozialen Medien machen’s möglich und natürlich auch das gute alte Fernsehen. Aber auch sonst hat der amerikanische Künstler vieles vorausgesehen, was zu seinen Lebzeiten (1928 – 1987) als unerhört galt, aber mittelweile unseren Alltag bestimmt.
Warhol hat Grenzen überschritten und neu definiert. Ablesen lässt sich das vor allem an seiner Kunst – und die ist jetzt endlich in einer Ausstellung zu sehen, deren Eröffnung lange auf sich warten ließ. Mit einem Vierteljahr Verzögerung eröffnete heute das Kölner Museum Ludwig seine große Andy-Warhol-Retrospektive. Ursprünglich sollte es bereits am 12. Dezember losgehen, doch Corona hat auch diesem Kultur-Event einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nun ist die Schau mit dem Titel „Andy Warhol Now“ noch bis zum 13. Juni in der Domstadt zu sehen.
Gezeigt werden über 100 Werke, anhand deren einerseits Warhols Schaffen nachvollzogen werden kann, aber andererseits auch gezeigt wird, dass der Künstler sich schon früh mit drängenden gesellschaftlichen Fragen auseinandergesetzt hat. Dazu gehören auch Arbeiten, die Warhol als queeren Künstler zeigen. Außerdem geht‘s um religiöse Themen und seine Herkunft als Sohn einer aus Osteuropa eingewanderten Familie. Deutlich wird, dass für Warhol Offenheit und Vielfalt grundlegende und lebensnotwendige Faktoren einer diversen Gesellschaft waren. Über 30 Jahre nach seinem Tod haben Themen wie diese weiterhin eine erschreckende Aktualität.
„Andy Warhol Now“ versammelt berühmte Schlüsselwerke wie die Elvis Presley-Reihen, die Farbvariationen eines Elektrischen Stuhls oder die Brillo- und Campbell’s-Kartons. Hinzu kommen aber auch sehr persönliche Arbeiten wie das Frühwerk „Nospicker I: Why Pick on Me“ von 1948. Realisiert wurde die Ausstellung als Kooperation des Museum Ludwig mit der Londoner Tate Modern.