Print In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „BARBARA“ spricht die Filmemacherin Anika Decker („Liebesdings“) u.a. über den Sinn und Unsinn von nackten Tatsachen im Kino. (Foto: Gruner + Jahr/Urban Zintel)

14. Juli, 2022

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Anika Decker: Nur für die Geilheit finde ich Nacktheit stumpf

In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „BARBARA“ spricht die Filmemacherin Anika Decker („Liebesdings“) u.a. über den Sinn und Unsinn von nackten Tatsachen im Kino.

Anika Decker ist „die Frau, die Deutschland zum Lachen und Til Schweiger zur Weißglut bringt“, hieß es neulich im „Spiegel“. Sie schrieb die Drehbücher zu den Komödien „Keinohrhasen“ und „Zweiohrküken“ und sorgte also für Ersteres. Punkt zwei folgte später. Dann nämlich verklagte sie Schweigers Produktionsfirma Barefoot und Warners Bros. mit dem Ziel, eine angemessene Beteiligung am Erfolg der genannten Filme zu erhalten. Mittlerweile inszeniert sie aber vor allem selber Filme. Aktuell läuft im Kino „Liebesdings“ mit Elyas M’Barek. Selbstverständlich eine Komödie.

Wirklich lustig, auch wenn’s mitunter um durchaus ernste Themen geht, ist ebenso das Interview, das Anika Decker der Zeitschrift „BARBARA“ gegeben hat. Im Gespräch mit Editor at Large Barbara Schöneberger geht’s beispielsweise um nackte Tatsachen beim Film. Die gab’s bei Decker streng genommen noch nie. Auch wenn beispielsweise in ihrem aktuellen Film Sex ein großes Thema ist. So gebe es in „Liebesdings“ zwar „eine sehr schöne, höchst erotische Liebesszene“, aber Hauptdarsteller Elyas M’Barek hat dabei ein T-Shirt an. „Auch von seiner Filmpartnerin Lucie Heinze sieht man weder primäre noch sekundäre Geschlechtsmerkmale“, so die Filmemacherin. Der Grund für diese Zurückhaltung: „Wenn ich zeigen will, wie sich ein verschlossener Mensch in jemanden verliebt, dann brauche ich Innigkeit und Hingabe. Das kann mir eine Brustwarze nicht erzählen.“

In der Vergangenheit sei ihr allerdings schon mal nahegelegt worden, explizite Nacktszenen in Drehbücher zu schreiben. „Es gab diesen einen Studioboss“, berichtet sie, „der über eine Schauspielerin gesagt hat: ‚Wenn ich die kaufe, will ich Titten und Arsch sehen.‘“ Sie habe diesem Verlangen allerdings nicht nachgegeben. „Einfach nur für die Geilheit finde ich Nacktheit stumpf und einfallslos.“

Das vollständige Gespräch zwischen Barbara Schöneberger und Anika Decker ist in der aktuellen „BARBARA“ nachzulesen. Passend zum Thema der sommerlichen Ausgabe läuft das Heft unter dem Motto: „Mach dich nackig!“

Foto © Gruner + Jahr/Urban Zintel

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