6. Oktober, 2022
0„BARBARA“: Michael Tsokos über Leben und Tod
Barbara Schönebergers bei Gruner + Jahr erscheinendes Magazin „BARBARA“ belebt jetzt seit mittlerweile sieben Jahren den deutschen Zeitschriftenmarkt. In der 70. Ausgabe gibt’s nun ein Interview mit dem bekannten Rechtsmediziner und Autor Michael Tsokos.
Michael Tsokos gehört zu Deutschlands bekanntesten Ärzten. Dabei kümmert er sich weniger um die Lebenden als um die Toten. Als Leiter des Instituts für Rechtsmedizin an der Berliner Charité ist es ihm in der Regel nicht möglich, mit seinen Patienten zu sprechen. „Was ich auf den Tisch bekomme, ist nur noch die leere Hülle. Der Pilot ist raus. Das Leben dieses Menschen sehe ich trotzdem“, sagt der 55-Jährige im Gespräch mit Barbara Schöneberger, das in der aktuellen Ausgabe von deren Magazin „BARBARA“ nachzulesen ist.
Tsokos, der sich auch durch Sachbücher und Krimis sowie diverse Fernsehproduktion (u.a. „Die letzte Instanz“) einen Namen machte, habe durch seinen Beruf einen anderen Blick auf das Leben überhaupt bekommen. „Mir ist bewusst geworden, wie wertvoll das Leben ist. Wie sehr man jeden Moment mit seiner Familie, seinen Freunden genießen sollte.“ Dass nach dem Tod eine Form des Nachlebens komme, könne er sich durchaus vorstellen. „Aber ich bin eben auch Wissenschaftler, und als solcher habe ich keinerlei Belege dafür“, gibt er zu bedenken. „Und weil das so ist und auch die Annahme, dass nichts kommt danach, genauso schlüssig ist, genieße ich das Leben umso mehr.“
Das Schreiben von Büchern sei für ihn eine Art Therapie. Dabei werde er los, was sich in ihm angesammelt habe. Und er fügt hinzu: „Ich kann meine Protagonisten machen lassen, was in der Realität nicht möglich ist: Ich kann Dinge gut ausgehen lassen, die im Leben tragisch geendet sind.“
Das vollständige Gespräch zwischen Barbara Schöneberger und Michael Tsokos ist in der insgesamt 70. Ausgabe von „BARBARA“ abgedruckt. Die Zeitschrift geht damit ins siebte Jahr. Nummer 1 erschien im Oktober 2015.
Foto © Gruner+Jahr