Doku-Serie Die heute in der ARD-Mediathek gestartete Doku-Serie „Neonstaub“ von Britta Schoening zeichnet die Geschichte des Hamburger Hafenviertels St. Pauli von den 1950er bis in die 1990er Jahre nach. Dabei geht’s u.a. auch um die Livemusik-Szene mit Spielstätten wie dem legendären Star-Club. (Foto: SWR/Neopol Film)

21. November, 2022

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„Neonstaub“ erzählt Geschichte(n) von St. Pauli

Die heute in der ARD-Mediathek gestartete Doku-Serie „Neonstaub“ von Britta Schoening zeichnet die Geschichte des Hamburger Hafenviertels St. Pauli von den 1950er bis in die 1990er Jahre nach. Dabei geht’s u.a. auch um die Livemusik-Szene mit Spielstätten wie dem legendären Star-Club.

In der fünfteiligen Serie „Neonstaub – Die Straßen von St. Pauli“ zeichnet die Dokumentarfilmerin Britta Schoening die Entwicklung des Hamburger Hafenviertels St. Pauli in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts nach. In der Nachkriegszeit entwickelte sich das Rotlichtviertel rund um die Reeperbahn nach und nach zur Amüsiermeile für ein breiteres Publikum. Legendäre Livemusik-Spielstätten wie der „Star-Club“ an der Großen Freiheit entstanden in den 1960er Jahren, später folgten bis heute erfolgreiche Kleinstkunst-Betriebe wie das „Schmidt Theater“ am Spielbudenplatz. Vor allem in den 1980er Jahren war das Geschehen auf dem Kiez allerdings auch von einem eskalierenden Drogen- und Zuhälterkrieg geprägt, von Bürgerwehr und Selbstjustiz, Geldwäsche und Auftragsmorden.

„Neonstaub“ ist seit dem heutigen Montag, den 21. November 90 Tage lang komplett in der ARD-Mediathek abrufbar. Eine lineare Ausstrahlung der von Neopol Film im Auftrag von SWR, NDR und RBB produzierten Serie ist laut Senderankündigung für 2023 im Ersten geplant. Filmemacherin Schoening erzählt die St. Pauli-Geschichte von den 1950er bis in die 1990er Jahre hinein anhand von exklusivem Archivmaterial, Animationen im Noir-Stil und Interviews mit Zeitgenossen. Sie zeigt die bekanntesten Straßen des Viertels und lässt prominente und weniger Prominente Menschen auf St. Pauli aus ihrem Leben berichten.

Zu Wort kommt u.a. der Fotograf und „St. Pauli-Nachrichten“-Herausgeber Günter Zint, der die große Zeit des von 1962 bis 1969 betriebenen „Star-Club“ mit später weltbekannten Rockgrößen wie den Beatles, Jimi Hendrix oder Black Sabbath hautnah miterlebte. Auch der „Star-Club“-Geschäftsführer Horst Fascher ist einer der Protagonisten in „Neonstaub“. Kiezwirte wie Horst Schleich („Crazy Horst“) oder Rosi Sheridan McGinnity („Rosi’s Bar“) wurden ebenso für die Serie interviewt wie Lilo Wanders, die Kunstfigur des Travestiekünstlers Ernie Reinhardt, sowie der Regisseur und Schauspieler Corny Littmann. Beide gehörten 1988 zu den Gründern des „Schmidt Theaters“. Littmann, der übrigens heute 70 Jahre alt wird, fungierte zwischenzeitlich auch als Präsident des in unmittelbarer Nähe der Reeperbahn beheimateten Profifußball-Clubs FC St. Pauli.

Foto © SWR/Neopol Film

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