7. September, 2023
0MagentaTV zeichnet die Karriere von Ewald Lienen nach
Die ereignisreiche Laufbahn von Trainer, Funktionär und Fußballprofi Ewald Lienen steht im Mittelpunkt einer 90-minütigen Dokumentation von Filmemacher Jesper Petzke. „Ewald Lienen – Eine griechische Tragödie“ ist seit dem 7. September exklusiv bei MagentaTV abrufbar.
Ewald Lienen, der im November seinen 70. Geburtstag feiert, gehört zu den bekanntesten Fußball-Persönlichkeiten in Deutschland. Als Trainer, Funktionär und zuvor auch schon als Spieler in Diensten von u.a. Arminia Bielefeld und Borussia Mönchengladbach feierte er zahlreiche Erfolge und sorgte immer wieder auch außerhalb des Platzes für Aufsehen. So engagierte sich Lienen in den 1980er Jahren für einen Fußballprofi ungewohnt offen politisch in der Friedensbewegung und für die Friedensliste, ein links orientiertes Bündnis zur NRW-Landtagswahl.
„Eigentlich wollte ich nie Fußballprofi werden. Fußball allein war mir nie genug. Ich habe immer nach mehr gesucht“, sagt Lienen zum Auftakt des Dokumentarfilms „Ewald Lienen – Eine griechische Tragödie“, der seit dem heutigen Donnerstag, den 7. September exklusiv in der Megathek von MagentaTV abrufbar ist. Tellux-Film hat den von Jesper Petzke inszenierten 90-Minüter für den Streamingdienst der Deutschen Telekom produziert. Als Koproduktionspartner ist der WDR beteiligt.
Der Titel von Petzkes Doku spielt auf eine besondere Episode in Lienens Laufbahn an: Auf dem Höhepunkt von Griechenlands Schuldenkrise wurde der Deutsche im Oktober 2012 Trainer und sportlicher Leiter beim angeschlagenen AEK Athen. Lienen sollte mit dem Traditionsclub den Klassenerhalt in der 1. Liga unter Dach und Fach bringen. Doch schon bald stellte sich heraus, dass er unter falschen Voraussetzungen in die griechische Hauptstadt gelockt worden war. AEK stand mit satten 150 Millionen Euro Schulden in der Kreide, den Spielern wurde schon lange kein Gehalt mehr gezahlt. „Das war eine Extremsituation, wie ich sie weder als Spieler noch als Trainer je erlebt habe“, sagt Lienen selbst im Film.
Doch neben der „griechischen Tragödie“ wirft die MagentaTV-Dokumentation auch einen Blick auf viele weitere Stationen der fünf Jahrzehnte überdauernden Karriere des gebürtigen Ostwestfalen im bezahlten Fußball. Weggefährten wie Rockmusiker Bela B, Weltmeister Per Mertesacker und Sportjournalistin Esther Sedlaczek kommen zu Wort. Dazu gibt’s packende Archivaufnahmen und zahlreiche Interviewsequenzen mit Lienen selbst, in denen immer wieder dessen trockener Humor aufblitzt.
Das gilt auch für die Aufarbeitung des „Horror-Fouls“ aus dem Sommer 1981, bei dem ihm sein damaliger Bremer Gegenspieler den Oberschenkel aufschlitzte. Lienen findet es in der Rückschau vor allem wichtig, dass damals eine Diskussion um die zunehmend überharte Gangart in der Bundesliga in Gang gesetzt wurde. Sein Fazit: „Im Nachhinein kann man sagen, dass ich meinen Oberschenkel auf dem Altar der Gerechtigkeit geopfert habe.“