Kunst

24. Februar, 2025

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Dirk Geuer zeigt Gregory de la Habas Portale zu einer anderen Welt

Noch bis zum 21. März sind in Düsseldorf die aktuellen Arbeiten des New Yorker Künstlers Gregory de la Haba zu sehen. Die Bilder in den Ausstellungsräumen des Kurators Dirk Geuer im Herzen der NRW-Landeshauptstadt setzen auf Schönheit, Verführung und Poesie.

Die Zeiten sind nicht einfach. Was der Ausgang der gestrigen Bundestagswahl daran ändern kann, bleibt abzuwarten. Klar, es muss rasch gehandelt werden. Aber Ruhe und Gelassenheit sollten nicht außen vor bleiben. Allerdings sind entschlossenes Handeln und Aktionismus zwei völlig verschiedene Dinge. „Ich habe das Gefühl, dass es an der Zeit ist, die Leute daran zu erinnern, es ruhig angehen zu lassen“, so der Maler Gregory de la Haba. Dabei lebt er in einer Stadt, die nicht unbedingt für Ruhe steht. New York City. Doch auch hier gilt: „Die Leute sind seit der Corona-Pandemie völlig durchgedreht“, sagte er im Gespräch mit smalltalk.

Gregory de la Haba ist zurzeit in Deutschland, genauer gesagt in Düsseldorf zu Gast. Der Ausstellungsmacher und Kurator Dirk Geuer hat ihn und seine aktuellen Arbeiten in die nordrhein-westfälische Landehauptstadt geholt und präsentiert ihn in der Schau „Palimpsestos: Everything Will Be Visible, Eventually.“ Seit dem Wochenende und noch bis zum 21. März ist sie in den Ausstellungsräumen von Geuer & Geuer Art am Rande der Düsseldorfer Altstadt zu sehen.

Es gehe Gregory de la Haba darum, die Menschen aufzurichten und gegen die Dunkelheit das Licht zu setzen. „Wir alle wissen, dass Politik dunkel ist, sie ist hässlich. Aber hier soll es um Schönheit gehen“, stellt er fest. Dabei setzt der Künstler nicht auf Realitätsflucht. Vielmehr begibt er sich auf die Suche nach der Schönheit in der Normalität der uns umgebenden chaotischen Verhältnisse.

In Düsseldorf sind auf Fotos und Collagen basierende großformatige Arbeiten zu sehen, die aber übermalt wurden – mithilfe von Techniken der klassischen Malerei in Öl. Ausgangspunkt sind beispielsweise Abbildungen von Türen. Seit Jahren dokumentiert de la Haba die Türen New Yorks, vor allem die im East Village, in der Lower East Side und in Williamsburg. „Ich erschaffe meine Portale als Türen zu einer anderen Welt.“

Gregory de la Haba gelingt das Kunststück, das Verborgene durch Techniken des Verbergens sichtbar zu machen. Ein poetisches Paradoxon, das die Schönheit der Stadt zum Vorschein, ja zum Strahlen bringt. Dabei arbeitet er u.a. mit dem Graffiti-Künstler Easy und dem Straßenpoeten Al Diaz alias Samo zusammen. Letzterer gehört zu den Weggefährten der New Yorker Kunst-Legenden Jean-Michel Basquiat und Keith Haring.

Diaz setzt seine Texte im urbanen Raum um, indem er die Zeichen, die in den offiziellen Schrifttafeln und Wegweisern der New Yorker U-Bahn verwendet werden, nutzt. „Er hat wirklich den Finger am Puls der Energie der Dinge, die um herum passieren“, so de la Haba, der dann Diaz‘ Texte in seine Bilder integriert. Zu sehen ist das beispielsweise in seiner großformatigen Arbeit „Bleecker Street“, die derzeit bei Geuer & Geuer Art ausgestellt wird.

„Letzten Endes versuche ich immer, Poesie zu schaffen, etwas Schönes, etwas Erhellendes, etwas Neues, etwas Aufregendes, etwas visuell Atemberaubendes“, bekennt Gregory de la Haba. „Ich möchte etwas machen, das verführerisch ist, das fesselt, das anzieht.“ Und er fügt auf Deutsch hinzu: „‚Es ist nicht einfach‘. Aber man muss glauben, man muss Hoffnung haben.“

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