„Die Affäre Cum-Ex“ feiert lineare Premiere im ZDF
Autowäsche ist sein Hobby, dubiose Steuersparmodelle sein Beruf: Justus von Dohnányi spielt eine der Hautfiguren in der von realen Begebenheiten inspirierten Fiction-Serie „Die Affäre Cum-Ex“. Am 13. und 14. April wird die sehenswerte deutsch-dänische Produktion im ZDF ausgestrahlt.
Die illegalen Cum-Ex-Geschäfte gelten als einer der größten Steuerskandale der jüngeren Geschichte. Durch die Rückerstattung von Steuern, die zuvor gar nicht gezahlt worden waren, entstand weltweit ein geschätzter Gesamtschaden von mindestens 150 Milliarden Euro. Zwei der Länder, deren Staatskassen am meisten in Mitleidenschaft gezogen wurden, sind Deutschland und Dänemark. Sie sind auch die Schauplätze der achtteiligen Drama-Serie „Die Affäre Cum-Ex“, die nach ihrer Weltpremiere bei der Berlinale nun auch linear im ZDF ausgestrahlt wird. Am Sonntag, den 13. April laufen ab 22:15 Uhr die ersten vier Folgen, am Montag, den 14. April geht’s zur gleichen Uhrzeit weiter.
„Diese Serie ist fiktional, aber inspiriert von wahren Ereignissen. Leider“, heißt es gleich zu Beginn von „Die Affäre Cum-Ex“. Justus von Dohnányi brilliert darin auf deutscher Seite als ebenso charismatischer wie arroganter Steueranwalt Dr. Bernd Hausner, dessen protziger Lebensstil nicht zuletzt eine eigene Autowaschstraße neben seinem Wohnhaus beinhaltet. Mit seinem jungen Kollegen Sven Lebert (Nils Strunk) entwickelt Hausner ein raffiniertes Geschäftsmodell, das die Erstattung nicht gezahlter Steuern vorsieht. Die beiden Juristern versichern ihren Partnern, dass die Cum-Ex-Geschäfte völlig legal seien – was allerdings nicht den Tatsachen entspricht. In der furchtlosen Staatsanwältin Lena Birkwald (Lisa Wagner), die letztlich sogar Lebert auf ihre Seite zieht, findet Hausner seine Meisterin. Doch zuvor muss sie zahlreiche Widerstände in Politik und Behörden überwinden.
Auch auf dänischer Seite wird der Cum-Ex-Aufklärerin Inger Brøgger (Karen-Lise Mynster) das Leben schwer gemacht. Ein von ihr forcierter Gesetzesentwurf schafft es nicht ins Parlament. Darüber hinaus verschwindet für ihre Arbeit wichtiges Archivmaterial. Unterstützung erhält Brøgger nur von ihrem Mitarbeiter Niels Jensen (David Dencik), der allerdings letztlich der Versuchung erliegt, sich selbst an Cum-Ex-Geschäften zu beteiligen. Dafür landet er vor Gericht.
Die Handlungsstränge in den beiden Ländern werden in der deutsch-dänischen Produktion weitgehend separat erzählt. Erst durch die beiden Investigativjournalisten Jesper Liholt (Thomas Hwan) und Christoph Fromm (Fabian Hinrichs), die in der Serienhandlung gemeinsam eine Enthüllungsgeschichte recherchieren, ergibt sich eine Verbindung. „Die Affäre Cum-Ex“ zeichnet die Ereignisse rund um den Steuerskandal in unterhaltsamer Form nach, wird aber zu keinem Zeitpunkt zur Comedy. Gelegentlich fließen reale Elemente ein, wie eine von der Staatsanwältin verlesene Liste von möglicherweise beteiligten Banken. Auch der Name eines Hamburger Bürgermeisters, der später zum Bundeskanzler aufstieg, wird in der Handlung erwähnt.
Der begleitende Dokumentarfilm „Systemfehler: Der Cum-Ex Skandal“ läuft in der Nacht zu Mittwoch, den 16. April um 0:45 Uhr im ZDF. Er ist bereits jetzt – ebenso wie die komplette fiktionale Serie – im Streamingportal des ZDF abrufbar.