Fischer: Tiefseerocker mit dem Herzen eines Straßenfußballers
Pünktlich zu Ostern startet der Rockmusiker Fischer bei Spotify seinen Podcast „Fischer der Tiefseerocker“. Darin erzählt der Singer-Songwriter von seinen Anfängen – vom roten Kinderschlagzeug von einst bis zum Breitwandrock von heute.
Deutschland braucht wieder mehr Straßenfußballer, heißt es oft. Also Menschen, die die Fähigkeiten, die sie in die Lage versetzen, ihre Leidenschaft auf hohem Niveau auszuleben, nicht erst auf der Sporthochschule erlernen. Andernfalls droht womöglich genau das auf der Strecke zu bleiben, um was es im Kern geht: die Leidenschaft. Da Fußball und Musik bekanntlich vieles gemeinsam haben, gibt’s längst ähnliche Probleme in der Popmusik. Das bedeutet nun nicht, dass wir unbedingt mehr Straßenmusiker brauchen. Aber die Akademisierung des Pop führt nicht automatisch zu erfolgreicheren Ergebnissen.
Einer, der seine Kunst von Kindesbeinen an ganz unakademisch gelernt hat, ist der Rockmusiker Sven Fischer aus Reutlingen. Gerade baut er seine Karriere als Singer-Songwriter der härteren Gangart aus. Dafür hat er sogar ein ganz eigenes Genre geschaffen: „Tiefseerock“. Seine Musik ist brutal ehrlich, dabei durchaus melodisch und sie überzeugt nicht zuletzt mit ganz viel Herz. Mit großer Leidenschaft also.
In Baden-Württemberg ist Fischer längst eine feste Größe. Nun setzt er zum Sprung in die Rock-Bundesliga an. Dazu gehört natürlicherweise in erster Linie seine Musik. Seine Songs tragen Titel wie „Lebensflügel“, „Dein Weg“, „Inneres Kind“, „Schutzengel“ oder „Aufstieg!“. Präsentiert werden sie mit Breitwand-Gitarrenriffs, pulsierende Basslinien und pumpende Schlagzeugbeats. Doch Fischer geht jetzt auch in Sachen Öffentlichkeitsarbeit in die Offensive. Mit einem eigenen Spotify-Podcast.
Wie er überhaupt zum Tiefseerocker wurde, erzählt er jetzt unter dem Titel „Fischer der Tiefseerocker“. Im Gespräch mit dem Filmemacher und Musikproduzenten Jens Huerkamp lässt er seinen Werdegang Revue passieren. Seit Gründonnerstag ist der erste von insgesamt fünf Teilen online. Über das verlängerte Osterwochenende erscheinen im täglichen Rhythmus noch vier weitere Folgen.
Das, was Fischer in der ersten Episode „Ein Kindheitstraum“ berichtet, erinnert durchaus an die Anfänge eines Straßenfußballers. Da geht’s um ein rotes Kinderschlagzeug, das nach und nach ausgebaut wurde. Es folgen der traditionelle Musikverein im schwäbischen Heimatort und damit verbundene erste Auftritte als Schlagwerker in ungeliebtem Outfit, Ausflüge in die wunderbare Welt des Akkordeonspiels und schließlich die Begegnung mit dem Rock’n’Roll. Fischer erzählt ausführlich und anschaulich von seiner musikalischen Reise. Und von seiner großen Liebe, dem Schlagzeugspielen.
Nicht wenige Hörerinnen und Hörer dürften sich in den Geschichten wiedererkennen. Vor allem aber werden sie Zeuge, wie aus einem talentierten Sechsjährigen in der schwäbischen Provinz Schritt für Schritt ein höchst versierter Musiker wird, der schließlich sogar seine Rolle als Schlagzeuger erweitert, eigene Songs schreibt und sich als charismatischer Frontmann etabliert. Vor allem aber ist es die Geschichte eines leidenschaftlichen Menschen und Künstlers, der sein Handwerk sozusagen von der Pike auf gelernt hat und daraus bis heute seine enorme kreative Kraft schöpft.