Kolumne Kick-Media-Vorstandschef Alexander Elbertzhagen meldet sich vom Wacken Open Air, dem größten Heavy Metal-Festival der Welt. Dort begleitete er gestern Abend den Auftritt von Bob Geldof und den Boomtown Rats, die in diesem Jahr ihr 50. Bandjubiläum feiern. Zu Wacken passen sie gut – auch wenn sie nicht wirklich eine Metal-Band sind. Doch warum ist das so? Und was macht eigentlich den Reiz des W:O:A aus? Eine Antwort fand Elbertzhagen vorab u.a. in einem kleinen Dorf in Italien. (Fotos: Stefan Pick/MagentaTV)

2. August, 2025

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Mit Bob Geldof und den Boomtown Rats in Wacken!

Kick-Media-Vorstandschef Alexander Elbertzhagen meldet sich vom Wacken Open Air, dem größten Heavy Metal-Festival der Welt. Dort begleitete er gestern Abend den Auftritt von Bob Geldof und den Boomtown Rats, die in diesem Jahr ihr 50. Bandjubiläum feiern. Zu Wacken passen sie gut – auch wenn sie nicht wirklich eine Metal-Band sind. Doch warum ist das so? Und was macht eigentlich den Reiz des W:O:A aus? Eine Antwort fand Elbertzhagen vorab u.a. in einem kleinen Dorf in Italien.

Liebe Freundinnen und Freunde des smalltalk,

letzte Woche war ich in einem kleinen italienischen Dorf zu Gast. Als ich dort erwähnte, dass ich an diesem Wochenende nach Wacken fahre, fingen die Augen meines Gegenübers an zu leuchten. „Wacken!“, schwärmte er, „da will ich auch gern mal hin“. Dieser Sehnsuchtsort, dieses Dorf irgendwo in Schleswig-Holstein kennt man eben auch in einem Dorf irgendwo in Italien. Denn Wacken ist nun mal weltbekannt. Und gerade in diesen Tagen scheint mir: Kein Dorf ist weltbekannter.

Der Grund: Hier findet gerade das friedlichste, freundlichste und vor allem lauteste Musikfestival der Welt statt. Das Wacken Open Air. Kurz: W:O:A. Der norddeutsche Wiesengrund ist „Holy Ground“, also heiliger Boden für alle, die harte Rockmusik lieben. Seit Mitte der Woche ist in dem 2.000-Einwohner-Ort im Kreis Steinburg einiges los: 85.000 Fans feiern hier bis Samstagnacht beim weltweit größten Musikfestival für Hardrock und Heavy Metal. MagentaTV und MagentaMusik übertragen live.

Natürlich habe auch ich den Wetterbericht zur Kenntnis genommen. Aber Wacken muss sein. Schon zu lange habe ich mich darauf gefreut, dabei zu sein. Auch wenn es nach all dem Regen klar war, dass es ziemlich schlammig würde. Aber das war ja in Woodstock nicht anders. Mit dabei habe ich feste Schuhe, ein Regencape und viel gute Laune.

Fest im Blick hatte ich gestern Abend aber in erster Linie den Künstler samt Band, mit dem ich nun seit ca. einem Jahr zusammenarbeiten darf: Bob Geldof und die Boomtown Rats. Die gaben als überraschende Freitags-Headliner zur Primetime ein furioses Konzert auf der „Louder“-Stage. Passend dazu war auf einmal das Wetter gut: Die Sonne kam raus. Und die Band war fantastisch. Mit Songs wie „Rat Trap“ und natürlich „I Don’t Like Mondays“. Da waren selbst eingefleischte Metalheads mit Begeisterung dabei.

Aber warum ausgerechnet Bob Geldof und die Boomtown Rats? Das ist doch beileibe kein Heavy Metal! Doch Wacken funktioniert eben immer schon nach dem Prinzip: „Wir können auch anders.“ Klar, Bands wie Guns ’N Roses, Machine Head, Michael Schenker, D-A-D und all die anderen machen unmissverständlich deutlich, wo der Hardrock-Hammer hängt.

Allerdings gehören zu den mehr als 200 Acts dieses Jahres ebenso Künstler wie die Punk-Legenden UK Subs oder Kölschrocker Wolfgang Niedecken und BAP. Nicht zu vergessen die örtliche Feuerwehrkapelle, die das wilde Treiben eröffnete. Ebenfalls am Freitagabend gab der Hamburger Pianist Joja Wendt sein Wacken-Debüt. Stilecht auf einem eigens angefertigten stählernen Klavier mit Eisentasten. Außerdem stehen beispielsweise Lesungen und Comedy u.a. mit Sebastian Fitzek und Torsten Sträter auf dem Programm.

Was die Festivalgründer Thomas Jensen und Holger Hübner mithilfe von Freunden vor 35 Jahren aus dem schleswig-holsteinischen Boden gestampft haben, ist heute wie gesagt eine Weltmarke. Da spielen die ganz Großen und auch alle anderen, ob sie nun wie in diesem Jahr aus Deutschland, Dänemark oder Portugal, Kirgisistan, China, Japan, Argentinien, Uruguay oder Südafrika kommen. Das Publikum reist ebenfalls von überall an. Wer in den vergangenen Tagen am Hamburger Flughafen war, begegnete dort Wacken-Fans aus aller Herren Länder mit entsprechender Kleidung, mit Schildern, Fahnen und Logos. Überdies beschäftigten sich verschiedene Dokumentationen, eine fiktionale Serie, sogar eine „Tatort“-Folge und zuletzt auch ein Comic-Band aus der Disney-Reihe „Lustiges Taschenbuch“ mit dem W:O:A.

Und warum das alles? Weil zwei Jungs vom Dorf (Jensen und Hübner waren 1990 jedenfalls noch sehr jung), einen Traum hatten, den sie konsequent verwirklichten. Ihr Weg zum Erfolg war nicht immer leicht, aber sie zogen ihr Ding durch. Mit beinahe perfekter Organisation und vor allem einem großen Herzen. Holger Hübner ist derjenige von den beiden, den ich am besten kenne. Ein äußerst freundlicher und zuvorkommender Mensch, der schnell, präzise und ohne Tricksereien, was in der Konzertbranche nicht unbedingt selbstverständlich ist, seine Ziele verfolgt. Genauso habe ich ihn diesmal wieder erlebt. Wacken ist überhaupt einfach ein Erlebnis. Das werde ich auch in dem eingangs erwähnten Dorf irgendwo in Italien ganz bestimmt erzählen.

Einstweilen wünsche ich Ihnen ein weiterhin schönes Wochenende!

Alexander Elbertzhagen
(Herausgeber smalltalk)

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