Fans feiern Grönemeyer beim Unplugged-Auftakt in Dortmund
Weit mehr als zweieinhalb Stunden stand Herbert Grönemeyer mitsamt Band, Chor und Orchestermusikern beim Auftakt der „mittendrin – akustisch“-Konzertreihe in der Dortmunder Westfalenhalle auf der Bühne. Insgesamt spielt er dort fünf Shows und zwei weitere in Berlin.
Mit begeisterten Publikumsreaktionen startete am 2. September in der Dortmunder Westfalenhalle die aktuelle Konzertreihe von Herbert Grönemeyer unter dem Motto „mittendrin – akustisch“. Verstärkt durch Streicherensemble, Bläser und 20 Sängerinnen und Sänger des Rundfunkchors Berlin sorgten der Künstler und seine Band auf einer Bühne in der Hallenmitte für Clubatmosphäre in dem mit 15.000 Besucherinnen und Besuchern ausverkauften Konzerttempel im Ruhrgebiet.
Trotz des Unplugged-Konzepts war es keineswegs nur ein Abend der leisen Töne. Grönemeyer und seine musikalischen Begleiter sorgten auch mit neu arrangierten Rocksongs wie „Alkohol“, „Vollmond“ oder „Das ist los“ für ausgelassene Stimmung unter den Fans. Nach seiner Hymne an die Nachbarstadt „Bochum“ wurde der Künstler minutenlang mit „Oh, wie ist das schön“-Gesängen gefeiert.
Neben großen Hits gab’s u.a. auch die Live-Premiere der Single „Flieg“ aus dem im Oktober erscheinenden „Unplugged 2“-Album sowie etwas unbekanntere Songs wie „Dort und hier“ oder „Fall der Fälle“ zu hören. Bei der Ansage zum letztgenannten Titel wurde Grönemeyer ernst. „Demokratie kann man nicht in der Drogerie kaufen“, gab er zu bedenken und warnte vor dem wachsenden Einfluss rechtspopulistischer Kräfte. „Die Demokratie muss man immer wieder aufs Neue verteidigen.“
Darüber hinaus präsentierte sich der Künstler stimmgewaltig und bewegungsfreudig. Nachdem er wiederholt zum Handtuch greifen musste, um sich den Schweiß abzuwischen, witzelte Grönemeyer: „Wenn ich mal nicht gut aussehe, hört einfach meiner Stimme zu. Die ist nämlich auch sehr schön.“ Mit einer opulenten Chor-Version der einstigen Fußball-WM-Hymne „Zeit, dass sich was dreht“ endete das reguläre Set nach 100 Minuten. Doch damit war noch lange nicht Schluss: Grönemeyer und Co. legten eine gute Stunde Zugaben nach – inklusive einer originellen Ukulele-Version des Hits „Männer“.
Das Konzert war auch ein Beitrag zur Feier des hundertjährigen Jubiläums der Westfalenhalle, die Grönemeyer zur Begrüßung als „Madison Square Garden des Ruhrgebiets“ bezeichnete. „Ich komme auch in den nächsten hundert Jahren immer gerne wieder“, kommentierte der 69-Jährige schmunzelnd. Fest steht jedenfalls, dass die von Dirk Becker Entertainment ausgerichtete „mittendrin – akustisch“-Reihe noch an vier weiteren Abenden in Dortmund sowie zwei Mal im Berliner Velodrom Station macht. Alle Shows sind restlos ausverkauft, laut Veranstalterangaben werden insgesamt 90.000 Fans Grönemeyers Unplugged-Konzerte sehen und hören.