Festival Am 6. November beginnen im Karlsruher ZKM die ARD Hörspieltage, das bedeutendste Hörspielfestival im deutschsprachigen Raum. Zu hören gibt’s u.a. eine Live-Performance des Hörspiels „Die Zeitmaschine“ mit „Tatort“-Kommissar Mark Waschke und ein Konzert der Band Mouse on Mars. Foto © SWR/Nico Thoma

6. November, 2025

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ARD Hörspieltage: Für die Ohren ist was fürs Auge

Am 6. November beginnen im Karlsruher ZKM die ARD Hörspieltage, das bedeutendste Hörspielfestival im deutschsprachigen Raum. Zu hören gibt’s u.a. eine Live-Performance des Hörspiels „Die Zeitmaschine“ mit „Tatort“-Kommissar Mark Waschke und ein Konzert der Band Mouse on Mars.

Seit der Erfindung der Fotografie vor fast 200 Jahren ist das Auge unser dominierendes Sinnesorgan. Was nicht sichtbar ist, gibt’s nicht. So scheint es. Und im Umkehrschluss scheint alles, was man sieht, wahr. Auch wenn durchaus klar ist, dass das im Zeitalter der generativen KI Blödsinn ist. Aber zum Glück gibt’s ja auch noch andere Sinnesorgane. „Das Ohr schult das Auge am besten“, findet jedenfalls der Schauspieler, Autor und Hörspielsprecher Matthias Matschke. Er sagt das mit Blick auf die 22. Ausgabe der ARD Hörspieltage, die vom 6. bis 9. November in Karlsruhe stattfinden.

Ort des Geschehens ist das ZKM, das Zentrum für Kunst und Medien. Unter dem Motto „Hörspiel trifft Zukunft“ präsentiert der federführende SWR in der ehemaligen Munitionsfabrik, die längst zu den international bedeutendsten Museen gehört, exklusive Hörspielvorführungen, spannende Gesprächsrunden und weitere Einblicke in die Welt des Hörspiels. Obendrein wird auch noch der Hörspielpreis max15 verliehen.

An vier Tagen stehen u.a. zahlreiche Produktionen auf dem Programm. Zu den Highlights gehört die multimediale Live-Performance „Die Zeitmaschine“ mit dem Schauspieler Mark Waschke am Starttag. Dabei handelt es sich um eine akustische Version des gleichnamigen Klassikers von H.G. Wells aus dem Jahr 1895, einem der ersten Science-Fiction-Romane überhaupt. Selbstverständlich handelt es sich um eine Dystopie, die auch tief in unsere Gegenwart blicken lässt. Los geht’s um 20:00 Uhr.

Ein Thema ist auch eine der berühmtesten Arbeiten der Hörspielgeschichte: „Orson Wells und der Krieg der Welten“, ebenfalls nach einem Roman von H.G. Wells, als Live-Produktion. Wells‘ Radioadaption sorgte 1938 bekanntlich in und um New York für eine Massenpanik. Der Gegenwartsbezug ist hier ebenfalls unüberhörbar: Es geht um die Glaubwürdigkeit der Medien.

Ebenfalls sehr hörenswert, und das gilt im Grunde für alle Beiträge dieses Festivals, sind die multimediale Lesung „Der Atlas der Sternenhimmel“ von und mit dem Schriftsteller Raoul Schrott, die Premiere des Kinder-Live-Hörspiels „Der Vogel Kakapo“ und die „Nacht des Hörspiels“ mit Gesprächen über die Zukunft des Erzählens. Hier tritt auch der eingangs erwähnte Matthias Matschke auf – in seiner Rolle als eigenwilliger Privatdetektiv aus der MDR-Sci-Fi-Hörspiel-Serie „Timothy Truckle ermittelt“.

Musik gibt’s auch. So spielt am Freitag, den 7. November das Elektro-Duo Mouse on Mars. Passend zum Sci-Fi-Schwerpunkt der Hörspieltage nehmen sich Andi Toma und Jan St. Werner gemeinsam mit dem Schlagzeuger Dodo Nkishi ihr Album „AAI“ (Anarchic Artificial Intelligence) vor und präsentieren eine mitreißende Live-Version dieses Longplayers aus dem Jahr 2021. Bei dem Projekt arbeitet die Band mit dem nigerianischen Schriftsteller und Wissenschaftler Louis Chude-Sokei von der Boston University zusammen.

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