Talkshow In der Radio Bremen-Talkshow „3nach9” sprach die Sängerin über Liebe und Tod. Sie gewährte Einblicke in ihre Kindheit, berichtete von der Entsorgung alter Liebesbriefe und der Möglichkeit einer neuen Liebe in ihrem Leben. (Foto © Radio Bremen/Matthias Hornung)

15. November, 2025

0

Ina Müller bei „3nach9“: „Ich bin für jede Form von Liebe offen“

In der Radio Bremen-Talkshow „3nach9” sprach die Sängerin am 14. November über Liebe und Tod. Sie gewährte Einblicke in ihre Kindheit, berichtete von der Entsorgung alter Liebesbriefe und der Möglichkeit einer neuen Liebe in ihrem Leben.

Mit dem berührenden Song „Dass es gut war“ aus ihrem neuen Album „6.0“ setzte Ina Müller am Freitagabend in der aktuellen Ausgabe der Radio Bremen-Talkshow „3nach9“ einen nachdenklichen, zugleich aber auch spannenden und höchst unterhaltsamen Ton. „Man weiß erst, dass es gut war, wenn man’s für immer verliert“, heißt es im Refrain. Im anschließenden Gespräch mit Gastgeber Giovanni di Lorenzo bezog die Sängerin den Text auf ihre Kindheit.

Ihre vier Schwestern und sie seien auf dem Bauernhof ihrer Eltern ohne viel Erziehung aufgewachsen. „Wir waren wie so Hunde, aber im positiven Sinne.“ Es habe keine wirkliche Strenge gegeben, aber auch kein Kuscheln und Schmusen mit Mama und Papa. „Meine Eltern haben in meinem Leben, bis ich vielleicht bis 40 war, nie gesagt: Ich hab‘ dich lieb.“

Das Verhältnis zu ihrer Mutter sei heute richtig gut. Sie könne mit ihr über damals reden und viele Fragen stellen. Aber: „Ich würde meine Mama gerne öfter anrufen als ich das tue, aber ich weiß, wenn ich sie anrufe, sind das immer zwei bis drei Stunden. Und die muss man ja auch haben.“ Kurz telefonieren mit ihrer Mutter sei einfach nicht möglich. „Allein die Verabschiedung dauert 20 Minuten.“

Auf ihrem neuen Album beschäftige sich Müller, die im Juli ihren 60. Geburtstag feierte, außerdem mit dem Thema Tod. Einer der Gründe: Sie habe es immer sehr gestört, dass man in Deutschland zwar das Recht habe, im Leben zu machen, was man will, „aber wir haben nicht das Recht, zu sterben, wie und wann wir wollen“.

Müller selbst plane, demnächst Mitglied in einem Verein für Sterbehilfe zu werden. Sie begrüße es, dass Gesetze mittlerweile geändert wurden und „dass man nicht mehr so unwürdig in die Schweiz gurken muss, wenn sowieso schon alles scheiße ist. Und dann auch noch weg von zu Hause – so kann man zu Hause sterben.“

Jedenfalls treffe sie bereits Vorkehrungen für die Zeit nach ihrem Ableben, indem sie sich zum Beispiel von Dingen trenne und diese entsorge. Dazu gehören auch alte Liebesbriefe. Sie habe sich gefragt: „Was willst du eigentlich damit? Gibt es etwas noch Deprimierenderes, als mit 80 im Schaukelstuhl zu sitzen und sich durchzulesen, wie geil das Leben mal war?“

Auf die Frage, ob sie sich noch mal auf eine neue Beziehung mit einem Mann einlassen würde, um mit diesem dann auch noch zusammenzuziehen, antwortete Müller, die derzeit als Single lebt: „Ich glaube, man ist irgendwann auch da für die Umstände zu alt, was aber nicht heißt, dass ich nicht natürlich für jede Form von Liebe offen bin. Und es ist ja auch nicht so, dass ich wie so ein Einöder in der Stadt in meiner Bude hocke. Ich erlebe schon auch noch schöne Sachen in meinem Leben.“

Weitere Gäste bei „3nach9“ waren diesmal Hundetrainer Martin Rütter, Wissenschaftsjournalist Dirk Steffens, Kardiologe Dr. Nana-Yaw Bimpong-Buta, Lehrerin Nejla Erkilic sowie Geraldine Schüle und Patrick Ortlieb, die im Schwarzwald einen fast 500 Jahre alten Hof sanieren.

Tags: , , , , , , , , ,



Comments are closed.

Back to Top ↑

ronald paul yandere