3. November, 2020
0Nordische Filmtage: Über 140 Filme online verfügbar
Die 62. Nordischen Filmtage finden vom 4. bis 8. November nicht wie gewohnt in Lübeck, sondern virtuell im Internet statt. Auch der ursprünglich als Eröffnungsfilm vorgesehene „Unser Mann in Amerika“ mit Ulrich Thomsen steht als Stream zur Verfügung.
Seit 1956 gibt es die Nordischen Filmtage in Lübeck, die sich auf die Präsentation von Filmen aus dem Norden und Nordosten Europas spezialisiert haben. Lange Zeit hatten die Organisatoren in diesem Jahr gehofft, das Festival in der Hansestadt zumindest in hybrider Form mit physischen Vorführungen und Online-Angeboten durchführen zu können. In der vergangenen Woche fiel allerdings die Entscheidung, die 62. Nordischen Filmtage ab dem morgigen Mittwoch ausschließlich virtuell stattfinden zu lassen.
Auf der Webseite nordische-filmtage.de können bis einschließlich 8. November mehr als 140 der ursprünglich 160 geplanten Festivalfilme gestreamt werden. Ein für 24 Stunden gültiges Online-Filmticket kostet 7 Euro, möglich ist auch die Entrichtung eines erhöhten „Solidaritätspreises“ von 9 Euro. „Dass die Nordischen Filmtage jetzt nicht in den Lübecker Kinos und Spielstätten stattfinden können, bedauern wir sehr“, kommentiert die Künstlerische Festivalleiterin Linde Fröhlich. „Aber dass über 85 Prozent des Programms deutschlandweit gestreamt werden können, macht uns sehr glücklich. Wir hoffen, dass die Fans des nordischen Kinos viele schöne Stunden mit den Filmen verbringen, dass sie Entdeckungen machen und sich inspirieren lassen, und wir hoffen auch, dass viele neue Fans hinzukommen.“
Im Streaming-Angebot enthalten ist auch der dänische Historienfilm „Unser Mann in Amerika“ von Christina Rosendahl. Hauptdarsteller Ulrich Thomsen verkörpert darin Henrik Kauffmann, der nach der Besetzung Dänemarks 1940 in seiner Funktion als Diplomat in den USA Widerstand gegen das NS-Regime leistete. Auch einige (nord-)deutsche Produktionen werden bei den virtuellen Nordischen Filmtagen gezeigt, darunter der Dokumentarfilm „Jimis Last Blues“ von Rasmus Gerlach, der das letzte Konzert von Jimi Hendrix 1970 auf der Ostseeinsel Fehmarn rekonstruiert.