Kolumne

12. Juli, 2025

0

40 Jahre Live Aid: Die Welt zu einem besseren Ort machen

Mit Kollegen wie Elton John, Adam Ant und Tony Hadley präsentierten Bob Geldof und Midge Ure vor 40 Jahren ihr legendäres Charity-Großkonzert „Live Aid“. Im Museum British Music Experience in Liverpool gibt’s dazu eine eigene Ausstellung. Kick-Media-Vorstandschef Alexander Elbertzhagen erinnert an den 13. Juli 1985, den Tag, an dem in London und Philadelphia Musikgeschichte geschrieben wurde. Vor allem aber freut er sich auf ein Wiedersehen mit Bob Geldof beim diesjährigen Open Air Festival in Wacken.

Liebe Freundinnen und Freunde des smalltalk,

am morgigen Sonntag, den 13. Juli, ist es auf den Tag genau 40 Jahre her, dass über 70 Künstlerinnen und Künstler bei einem Konzertereignis der Superlative auftraten. Genauer gesagt waren es zwei Konzerte auf zwei Kontinenten. Eins in London und eins in Philadelphia: „Live Aid“. Das bedeutendste und größte popmusikalische Event seit Woodstock.

Status Quo eröffneten den Musikmarathon im Wembley-Stadion in Gegenwart von Prinz Charles und Prinzessin Diana. Es folgten heute legendäre Auftritte von Queen, U2, David Bowie, den Dire Straits, The Who, Paul McCartney u.v.m. Selbstverständlich traten auch die Boomtown Rats auf, die Band des Mannes, der das Ganze zusammen mit Midge Ure überhaupt erst möglich gemacht hat: Bob Geldof.

Mit seiner Idee, ein Mega-Charity-Konzert zugunsten hungernder Menschen in Äthiopien auf die Beine zu stellen, ging der heute 73-jährige Ire damals allen auf die Nerven. Der damaligen britischen Premierministerin Margaret Thatcher, den Musikerinnen und Musikern, der BBC in Großbritannien und ABC in den USA. Am Ende hat er das Unmögliche möglich gemacht. Nach nur zwölf Wochen Vorbereitung stand „Live Aid“.

Vor Ort waren 70.000 Menschen im Londoner Wembley-Stadion und 90.000 im John F. Kennedy Stadium in Philadelphia. Rund um den Globus sahen rund zwei Milliarden die Live-Übertragung im Fernsehen. Bei den Konzerten sollen schließlich mehr als 127 Millionen Dollar für die Opfer der Hungersnot in Afrika zusammengekommen sein.

Zum 40. Jubiläum dieses nicht nur musikhistorischen Ereignisses gibt’s weltweit Sondersendungen in TV und Radio. Und kürzlich verriet Gitarrenlegende Carlos Santana in einem Interview mit der spanischen Zeitung „La Vanguardia“, dass er u.a. gemeinsam mit seinem Kollegen Eric Clapton ein ähnliches Konzertereignis plane. In San Francisco, New York und London.

Wie Bob Geldof gehören Santana und Clapton letztlich zu einer Generation, für die Musik mehr ist als reines Entertainment. Ich schließe mich da an. Für Menschen meines Alters war es zumindest mal so, dass Musikerinnen und Musiker zwar auch Unterhaltungskünstler, zugleich aber auch diejenigen waren, die unserem politischen Gewissen eine ästhetische Form gaben. Jedenfalls gilt das für einen großen Teil von ihnen. Diese Stars verstanden es, mit ihrer Kunst ein Lebensgefühl zu formulieren, das stark von der Haltung geprägt war, die Welt zu einem besseren Ort machen zu wollen. Genau diese Haltung würde uns gerade jetzt wieder gut stehen.

Den einzigartigen Spirit von „Live Aid“ holt ein Musical zurück in unsere Gegenwart. „Just For One Day – The Live Aid Musical“. Nach einer Zeile aus David Bowies Klassiker „Heroes“ (Bowie sang den Song vor 40 Jahren bei seinem Wembley-Auftritt). Pünktlich zum „Live Aid“-Jubiläum gibt es am Sonntag im Shaftesbury Theatre im Londoner Westend eine Gala-Vorstellung von „Just For One Day“.

Passend zu all dem erinnert zurzeit auch das Museum British Music Experience in Liverpool an 40 Jahre „Live Aid“. Noch bis Januar läuft dort die Sonderausstellung „Live Aid: Music, Power & Unity“. Für die hat Bob Geldof auch sein persönliches Archiv geöffnet.

Bob selbst und die Boomtown Rats haben aber auch etwas zu feiern: ihr 50-jähriges Bandjubiläum. Das begehen sie, wie bereits an dieser Stelle berichtet, u.a. beim diesjährigen Wacken Open Air. Da bin ich dabei und darauf freue ich mich schon jetzt.

Einstweilen wünsche ich Ihnen ein weiterhin schönes Wochenende!

Alexander Elbertzhagen

(Herausgeber smalltalk)

Tags: , , , , , , ,



Comments are closed.

Back to Top ↑

ronald paul yandere