Musik Im Rahmen des Hamburger „Musikdialogs“ stellten die deutschen Musikverbände zwei Studien vor. Demnach hat die Branche ihren Beitrag zur Bruttowertschöpfung deutlich erhöht. Die Corona-Pandemie gefährdet allerdings die Umsatzerwartungen für 2020. (Foto: Marcelo Hernandez)

17. September, 2020

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Zwei neue Studien: Die Musikbranche in Zahlen

Im Rahmen des Hamburger „Musikdialogs“ stellten die deutschen Musikverbände zwei Studien vor. Demnach hat die Branche ihren Beitrag zur Bruttowertschöpfung deutlich erhöht. Die Corona-Pandemie gefährdet allerdings die Umsatzerwartungen für 2020.

Jens Michow vom Bundesverband der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft (BDKV), Florian Drücke vom Bundesverband Musikindustrie (BVMI) und weitere Branchenkollegen stellten in Hamburg zwei Studien vor, die sich mit Zustand und Bedeutung der deutschen Musikindustrie befassen. Die von neun Branchenverbänden beauftragten Untersuchungen unterstreichen einerseits die enorme gesamtwirtschaftliche Bedeutung dieses Wirtschaftszweigs, führen aber andererseits auch die Folgen der Corona-Krise vor Augen.

Die zweite Ausgabe der Studie „Musikwirtschaft in Deutschland“, durchgeführt vom Beratungsunternehmen DIW Econ unter der Leitung von Dr. Yann Girard, verdeutlicht für das Beobachtungsjahr 2019 in fast allen Teilbereichen ein hohes Wachstum. So gab‘s bei den Gesamterlösen einen Umsatzanstieg von 18 Prozent auf 13,6 Milliarden Euro. Innerhalb der gesamten Medienindustrie ist Musik damit nach den Fernsehveranstaltern der zweitstärkste Bereich. Darüber hinaus zeigt die Studie, dass die Branche beispielsweise für Tourismus oder audiovisuelle Medien ein wichtiger Impulsgeber ist. Den allgemeinen Wachstumstrend gefährdet allerdings auch beim Thema Musik die Corona-Pandemie. Die Umsatzerwartungen für das laufende Jahr liegen knapp sieben Milliarden Euro unter den ursprünglichen Erwartungen.

Dieser corona-bedingte Rückgang lässt sich bereits aus den Ergebnissen der zweiten Untersuchung, der von einem Team der Universität Hamburg unter der Leitung von Prof. Dr. Michel Clement durchgeführten aktuellen „Studie zur Musiknutzung“ in Deutschland, bestätigen. Von dieser Langzeitstudie liegen nun die Ergebnisse der fünften von insgesamt sechs Befragungswellen vor. Diese wurde im Juni mit 1.670 Menschen durchgeführt. Demnach sind die monatlichen Ausgaben für Musik in nahezu allen Formaten stark eingebrochen. Vor allem der Absatz physischer Tonträger ging drastisch zurück. Bei CDs fielen die Ausgaben um 25 Prozent. Noch härter traf es den Live-Bereich: Die Ausgaben für Konzerte sanken um 80 Prozent. Grundsätzlich lässt sich feststellen, dass der „Besitz“ von Musik an Relevanz verliert. So besitzen immer mehr Teilnehmer der Studie keine physischen Tonträger und keine digitalen Musikdateien mehr. Beim Streaming gibt’s dagegen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein kräftiges Wachstum von 22 Prozent.

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ronald paul yandere