Radio Durch seine regelmäßigen Aufritte in TV-Formaten wie dem „Tellertausch“ des SWR zählt Johann Lafer zu den bekanntesten Spitzenköchen im deutschsprachigen Raum. Am Samstag spricht er im Interview bei barba radio u.a. über seine private Zurückhaltung am Herd und die Bedeutung des Essens in Zeiten von Corona. (Foto: SWR Fernsehmacher/Gunnar Nicolaus)

5. November, 2020

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Johann Lafer: „Essen darf kein Luxus sein“

Durch seine regelmäßigen Aufritte in TV-Formaten wie dem „Tellertausch“ des SWR zählt Johann Lafer zu den bekanntesten Spitzenköchen im deutschsprachigen Raum. Am Samstag spricht er im Interview bei barba radio u.a. über seine private Zurückhaltung am Herd und die Bedeutung des Essens in Zeiten von Corona.

Beim Thema Essen sieht Johann Lafer einen eindeutigen Trend: „Das Produkt ist der Star. Ich glaube, das ist das, was die Leute in Zukunft wieder wollen“, so der österreichische Spitzenkoch im Interview bei barba radio. „Nicht 17 verschiedene Sachen auf dem Teller, sondern drei Sachen, aber die halt mit viel Know-how perfekt umgesetzt.“ Lafer selbst sei derzeit in die Entwicklung einer App involviert, mit der man seine Lieblingsrezepte präsentieren und sie mit Freunden teilen könne. „So versuche ich eine Kommunikation auszubauen, wo wirklich die guten Inhalte in Zukunft auch weitergegeben werden können“, erläutert er und betont zudem: „Essen darf kein Luxus sein, Essen muss nur gut sein. Das fängt bei den einfachsten Sachen an.“

Als Profi ist Johann Lafer immer wieder durch besonders kreative Ideen aufgefallen. Legendär ist etwa die Szene aus einer seiner Kochshows, in der er für das Formen von Blätterteig die Innenhülse einer Klopapierrolle benutzte. Privat agiert er in der Küche aber offenbar eher zurückhaltend. Vor allem in der Zeit, als er in Berlin allein gelebt habe, sei sein Repertoire am Herd stark eingeschränkt gewesen, berichtet er. „Wenn ich was gemacht habe, waren Spaghetti besonders beliebt. Und ansonsten habe ich das gegessen, was ich abends in meiner Kindheit auch immer gegessen habe: eine Brotzeit.“

Diese Zeiten sind für den 63-Jährigen mittlerweile allerdings sprichwörtlich gegessen. „Das ist jetzt auch das Positive, bezogen auf die Corona-Zeit: Ich bin jetzt ja viel zu Hause und da muss ich sagen, dass wir uns fast jeden Tag wirklich intensiv mit dem Thema Kochen beschäftigen“, sagt Lafer, der mit Frau, Tochter und deren Freund zusammenlebt. Sein Fazit: „Es macht echt Freude.“ Auch für sein berufliches Metier als Koch sieht der Routinier in der Krise nicht nur Nachteile. „Ich glaube, dass wir gerade zurzeit durch Corona eine wahnsinnige Attraktivität bekommen haben. In der Form, dass sich die Leute wirklich intensiv mit dem Thema Kochen und Essen beschäftigen“, führt Lafer aus. „Wenn ich dann jemand bin, der Inspirationen gibt, das finde ich natürlich großartig.“

Das komplette Gespräch ist am Samstag ab 11:00 Uhr in der Talkshow „Mit den Waffeln einer Frau“ auf barba radio zu hören. Ab Montag steht es auch als Podcast über die barba radio-App zur Verfügung.

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