Sport

30. August, 2021

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100. Jubiläum der Makkabi-Sportbewegung in Dortmund gefeiert

Das 100. Jubiläum der jüdischen Sportbewegung Makkabi wurde gestern im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund gefeiert. Hausherr Manuel Neukirchner und Moderator Robby Hunke begrüßten zu dem Festakt zahlreiche hochkarätige Gäste.

Am 29. August 1921 wurde im tschechischen Karlovy Vary (Karlsbad) die internationale jüdische Sportorganisation Makkabi gegründet, der heute mehr als 450 Vereine in über 70 Ländern auf fünf Kontinenten angehören. Im Deutschen Fußballmuseum (DFM) in Dortmund wurde das 100-jährige Jubiläum gestern mit einem offiziellen Festakt mit rund 150 Gästen gefeiert, den der Sportjournalist Robby Hunke moderierte.

Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nahm per Videobotschaft an der Veranstaltung teil und würdigte die Verdienste der Makkabi-Bewegung, die in Deutschland derzeit laut eigenen Angaben 37 Ortsvereine mit mehr als 5.500 Mitgliedern zählt. Das Jubiläum führe „uns noch einmal vor Augen, wie facettenreich der jüdische Beitrag zur Kultur unseres Landes ist und welch große Bedeutung dabei seit dem Ende des 19. Jahrhunderts auch dem Sport zukommt“, so Steinmeier. Er wies allerdings auch darauf hin, dass es immer noch Ressentiments gebe. „Immer wieder werden Makkabi-Mitglieder auf Sportplätzen, auf der Straße oder im Netz beschimpft, beleidigt und bedroht, weil sie jüdisch sind oder als jüdisch wahrgenommen werden“, führte das Staatsoberhaupt aus. „Das dürfen und werden wir in diesem Land nicht hinnehmen.“

Online-Lexikon verfolgter jüdischer Fußballer vorgestellt

Auf der Bühne in Dortmund begrüßten der Direktor des Fußballmuseums, Manuel Neukirchner, und Moderator Hunke namhafte Gäste wie u.a. die Bundesjustiz- und Familienministerin Christine Lambrecht (SPD), den stellvertretenden NRW-Ministerpräsidenten Joachim Stamp (FDP) und den DFB-Interimspräsidenten Peter Peters. Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, äußerte den Wunsch, dass die Makkabi-Vereine „in Zukunft noch stärker als ganz selbstverständlicher Bestandteil der deutschen Sportlandschaft wahrgenommen werden“.

Auch für Robby Hunke ist das Jubiläum 100 Jahre Makkabi „ein Herzensthema“. Die Sportbewegung setze sich „für das multikulturelle Miteinander“ ein, so der Sportkommentator und Moderator des Festakts gegenüber smalltalk. „Im Deutschen Fußballmuseum zu moderieren ist sensationell – ein Ort, an dem man Sportgeschichte spürt“, so Hunke weiter. „Die Talkrunde u.a. mit Politikern aus der Bundes- und Landesregierung war etwas völlig anderes als mit Fußballern zu sprechen – aber genauso spannend.“

Im Rahmen der Veranstaltung stellte das Fußballmuseum auch sein neues Projekt „Niemals vergessen – das Online-Lexikon verfolgter jüdischer Fußballer“ vor. In Zusammenarbeit mit der Leibniz Universität Hannover sowie mehr als 30 Fußballvereinen und -vereinigungen aus ganz Deutschland werden hierin die Lebensgeschichten heute zumeist vergessener jüdischer Fußballer und Funktionäre dokumentiert. Rund 150 Biografien seien laut DFM bereits rekonstruiert worden. Sie sollen noch in diesem Jahr auf der Webseite fussballmuseum.de veröffentlicht werden.

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ronald paul yandere