14. September, 2021
0„Der Bergdoktor“: Populär von Baltikum bis Spanien
Die jüngste Staffel von „Der Bergdoktor“ mit Hans Sigl in der Titelrolle war bei ihrer Ausstrahlung im ZDF die erfolgreichste aller Zeiten. Mittlerweile laufen die Arbeiten an Staffel 15, für die auch bereits der internationale Vorverkauf eingeläutet wurde. Im smalltalk-Interview berichtet Sebastian Krekeler, Senior Sales & Acquisitions Director und stellvertretender Leiter ZDFE.drama beim zuständigen Weltvertrieb ZDF Enterprises, dass sich „Der Bergdoktor“ auch außerhalb des deutschen Sprachraums stetig wachsender Beliebtheit erfreut.
Herr Krekeler, der Vorverkauf für die 15. Staffel von „Der Bergdoktor“ hat begonnen. Gibt es bereits konkrete Abschlüsse?
Sebastian Krekeler: Der Drehstart ist erst im Juni bekannt gegeben worden und trotzdem verzeichnen wir bereits erste Verkäufe für Staffel 15. Wenn man Deutschland dazu nimmt, ist „Der Bergdoktor“ derzeit in 16 Ländern zu sehen. Dabei reicht die Spannbreite vom Baltikum bis zur iberischen Halbinsel. Wir sind mit unserem Rollout aber noch lange nicht am Ende, es werden weitere Territorien dazukommen.
Hat sich die internationale Resonanz auf die Serie in den vergangenen Jahren in irgendeiner Form verändert?
Sebastian Krekeler: In der Tat haben wir in den vergangenen drei Jahren außerhalb des deutschsprachigen Raumes noch einmal einen Schub erlebt, wir verzeichnen eine massive Zunahme des Interesses am „Bergdoktor“. TV 2 in Dänemark zum Beispiel hat 2020 die Staffeln 1 bis 10 relizenziert und dazu alle weiteren verfügbaren Staffeln erworben. Bemerkenswert ist auch die Entwicklung in Spanien. Mittlerweile hat unser Partner dort alle 14 Staffeln erworben. Eine ähnlich rasante Entwicklung hat es bei den Verkäufen beispielsweise im Baltikum gegeben.
Welche Bedeutung hat die wachsende Relevanz der Streamingdienste für das Verkaufsgeschäft mit dem „Bergdoktor“?
Sebastian Krekeler: Aus unserer Sicht kann man von einer wachsenden Relevanz von Programmen wie dem „Bergdoktor“ für die nationalen und internationalen Streamingdienste sprechen. Im deutschsprachigen Raum findet der Zuschauer die aktuelle Staffel im ZDF und auf der Mediathek und frühere Staffeln auch bei den etablierten Streamern. Die Nachfrage nach dem „Bergdoktor“ und vergleichbaren Programmen ist auch bei neu hinzukommenden Playern enorm hoch.
Was macht den „Bergdoktor“ aus Ihrer Sicht für internationale Einkäufer und für ein internationales Publikum besonders attraktiv?
Sebastian Krekeler: Alle Rückmeldungen, die wir aus dem Markt bekommen, heben hervor, dass „Der Bergdoktor“ einfach gut gemacht ist – im Hinblick auf die Produktionsqualität, das Storytelling und die Figuren. Und das alles kombiniert mit herrlichen und aufwendigen Landschaftsaufnahmen. Dabei ist den Verantwortlichen im Lauf der Zeit eine grundlegende Veränderung gelungen: „Berg“ und „Doktor“ stehen nahezu gleichwertig nebeneinander. „Der Bergdoktor“ spielt immer noch auf Berggipfeln, in schönen Tälern oder in dem Dorf, in dem Hans Sigl als Dr. Martin Gruber praktiziert, der Anteil der Serie, die in der besonderen Atmosphäre einer Klinik spielt, hat aber zugenommen. „Der Bergdoktor“ ist heute eine moderne Medical Show. Den Programmmachern ist es dabei gelungen, die Zuschauer weltweit mitzunehmen.
Was sind derzeit insgesamt aus Sicht von ZDF Enterprises die wesentlichen inhaltlichen Trends beim internationalen Verkauf von Programmen?
Sebastian Krekeler: Die Inhalte, die in diesen Zeiten besonders nachgefragt sind, sind andere als noch vor der Pandemie. Im Großen und Ganzen sehen wir einen deutlich größeren Bedarf des Publikums an Programmen wie dem „Bergdoktor“ oder den thematisch ähnlich gelagerten „Bergrettern“. Darin gibt es mitunter auch tragische Ereignisse und nicht jeder Fall geht gut aus, aber die Grundstimmung ist positiv und die Erzählung der Figuren hat eine eher fröhliche Tonart. Wir beobachten insgesamt derzeit eine Rückbesinnung auf sehr mainstreamige Themen. Die entsprechenden Programme, die wir in unserem Portfolio haben, erfahren gegenwärtig eine besondere Wertschätzung. Das gilt für die bereits genannten Medical Shows ebenso wie für Love & Romance und Drama-Programme mit einem positiven Grundtenor. Und wenn am Ende alles aufgeklärt wird, dann geht natürlich auch ein guter Krimi immer.