Film Vor zwölf Jahren starb Christoph Schlingensief. Das Erste erinnert am heutigen 20. Juli mit dem preisgekrönten Dokumentarfilm „Schlingensief – In das Schweigen hineinschreien“ an das Werk des Filmemachers, Opernregisseurs, Aktionskünstlers und politischen Aktivisten. (Foto: rbb/Filmgalerie 451)

20. Juli, 2022

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Erinnerungen an Christoph Schlingensief im Ersten

Vor zwölf Jahren starb Christoph Schlingensief. Das Erste erinnert am heutigen 20. Juli mit dem preisgekrönten Dokumentarfilm „Schlingensief – In das Schweigen hineinschreien“ an das Werk des Filmemachers, Opernregisseurs, Aktionskünstlers und politischen Aktivisten.

Als Regisseur und Autor von Filmen wie „Das deutsche Kettensägenmassaker“ oder „Die 120 Tage von Bottrop“, aber auch als politischer Aktivist mit der eigenen Partei „Chance 2000“ oder als unkonventioneller TV-Talkmaster („Talk 2000“) sorgte Christoph Schlingensief immer wieder für Aufsehen und kontroverse Diskussionen. In seinen letzten Lebensjahren wurde dem Ausnahmekünstler allerdings auch Anerkennung auf höchster Ebene zuteil. So durfte er 2004 bei den Festspielen in Bayreuth die Wagner-Oper „Parsifal“ inszenieren und später den deutschen Pavillon zur Biennale in Venedig gestalten.

Nur 49 Jahre alt wurde der gebürtige Oberhausener, der 2010 einer schweren Krankheit erlag. Anlässlich seines zehnten Todestages kam vor zwei Jahren die Dokumentation „Schlingensief – In das Schweigen hineinschreien“ in die Kinos, die nun am heutigen Mittwoch, 20. Juli im TV ausgestrahlt wird. Das Erste zeigt den gut zweistündigen Film ab 22:50 Uhr.

Regisseurin und Autorin Bettina Böhler, die selbst als Editorin für Schlingensief gearbeitet hat, wurde für ihr Filmporträt u.a. mit dem Bayerischen Filmpreis und dem Gilde Filmpreis ausgezeichnet. Sie dokumentiert darin das vielfältige Werk des Künstlers, konzentriert sich aber vor allem auf Schlingensiefs Auseinandersetzung mit Deutschland. Mit seinem Heimatland verband ihn zeitlebens eine Hassliebe. Ganz nebenbei zeigt „Schlingensief – In das Schweigen hineinschreien“, dass es bei der documenta in Kassel auch schon in früheren Zeiten Skandale gab. Für einen davon sorgte Schlingensief 1997, als er im Rahmen einer Kunstaktion forderte: „Tötet Helmut Kohl“.

Foto © rbb/Filmgalerie 451

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