Print In der neuen Ausgabe der Zeitschrift „BARBARA“ spricht Editor at Large Barbara Schöneberger mit dem Filmemacher Florian David Fitz über Rituale, übers Mitmachen, Seinlassen und Wiederaufleben. Wie wäre es beispielsweise, den Jahreswechsel einfach mal zu verschlafen? (Foto: Jens Boldt für BARBARA Magazin)

8. Dezember, 2022

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„BARBARA“: Alle Jahre wieder – oder doch mal ganz anders?

In der neuen Ausgabe der Zeitschrift „BARBARA“ spricht Editor at Large Barbara Schöneberger mit dem Filmemacher Florian David Fitz über Rituale, übers Mitmachen, Seinlassen und Wiederaufleben. Wie wäre es beispielsweise, den Jahreswechsel einfach mal zu verschlafen?

Über uns liegt zurzeit ein Hauch von „Alle Jahre wieder“. Klar, ist ja auch die Jahreszeit dafür. Nur noch wenige Tage, dann brennt die dritte Kerze auf dem Adventskranz und anschließend befinden wir uns schon mitten im Endspurt zum Fest. Doch bereits heute ist die neue Ausgabe der Zeitschrift „BARBARA“ im Handel. Und das Motto auf dem Titel lautet passenderweise: „Noch einmal, bitte!“ Auf 162 Seiten geht’s jedoch nicht nur um Routinen, sondern auch um die vielfältigen Möglichkeiten, die einem ein Neubeginn beschert. Wie heißt es noch beim guten alten Hermann Hesse: „Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, / Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.“

Barbara Schöneberger erzählt jedenfalls in ihrem Editorial zu Heft Nummer 72 die Anekdote, dass man ihr seit ihrem Start als Moderatorin der „NDR Talk Show“ vor zwölf Jahren beim dortigen Catering ständig Salat mit Schafskäse auftische. Nur weil sie einmal danach gefragt habe. „Bekomme ich seitdem jedes Mal, wenn ich dort bin. Wieder. Und wieder. Und wieder.“ Nun schlägt sie aber diesbezüglich einen neuen Weg ein: „Damit ist jetzt Schluss. Ab nächster Woche bestelle ich ZIEGENkäse!“

Über die Vor- und Nachteile der ewigen Wiederkunft des Gleichen sprach Schöneberger auch mit dem Schauspieler, Drehbuchautor und Regisseur Florian David Fitz. In dem Interview, ebenfalls nachzulesen in der neuen „BARBARA“, geht’s u.a. um Rituale, also Handlungen, die meist in Gemeinschaft stattfinden und vorgegebenen, immer gleichen Regeln folgen. Fitz gesteht: „In meiner Familie ist sehr viel auf Rituale ausgelegt. Und die haben fast immer mit Essen zu tun.“

Das Thema Rituale spiele bei ihm vor allem wieder eine Rolle, seit Kinder im Spiel sind. Der mittlerweile zweifache Vater freue sich nun auf die „Leuchtfeuer meiner Kindheit, die ich jetzt meinen Kindern aufdrücken kann“. Ganz wichtig: „,Die unendliche Geschichte‘ ist eines meiner Kindheitsbücher, und ich freue mich total darauf, wenn die beiden in dem Alter sind, in dem ich es ihnen vorlesen kann.“

Trotzdem finde er es nach wie vor „megaerfrischend“, sich ab und an gesellschaftlichen Erwartungen zu widersetzen, betont Fitz und erzählt von einem interessanten Silvester-Erlebnis: „Ich war bei Freunden zum Essen, bin kurz vor zwölf aufgestanden und habe gesagt: Ich verbringe den Jahreswechsel mal alleine.“ So habe er die Möglichkeit gehabt, das Jahr noch einmal Revue passieren zu lassen und dabei etwas begriffen: „Ich kann diese erlernten Rituale einfach brechen. Es ist ganz allein meine Entscheidung, was ich an so einem Tag mache, und wenn ich Lust habe zu schlafen, während es um mich herum böllert und leuchtet, ist es der größte Luxus überhaupt, diesem Impuls nachzugeben. Es ist die Emanzipation von Traditionen. Aber jetzt kommt ein neues Kapitel.“ Die Kinder. „Da werden neue Rituale eingeführt.“

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