Print Heute liegt die letzte Ausgabe der Zeitschrift „BARBARA“ am Kiosk. Unter dem Motto „Feierabend“ verabschieden sich Barbara Schöneberger und die Redaktion mit einem Heft, das deutlich macht: Das war kein normales Frauenmagazin. In der deutschen Zeitschriftenlandschaft klafft nun eine Lücke. (Foto: Gruner + Jahr)

15. Juni, 2023

0

Schöneberger zum „BARBARA“-Finale: „Ich hätte auf jeden Fall weitergemacht“

Heute liegt die letzte Ausgabe der Zeitschrift „BARBARA“ am Kiosk. Unter dem Motto „Feierabend“ verabschieden sich Barbara Schöneberger und die Redaktion mit einem Heft, das deutlich macht: Das war kein normales Frauenmagazin. In der deutschen Zeitschriftenlandschaft klafft nun eine Lücke.

Es ist nicht vorbei, bevor‘s vorbei ist. So ungefähr sang Lenny Kravitz ziemlich zu Beginn seiner Karriere. Und im Editorial zur letzten Ausgabe ihrer Zeitschrift „BARBARA“ schreibt Barbara Schöneberger: „Ein Fest ist erst zu Ende, wenn die Letzten gegangen sind. Deshalb tanzt dieses Heft noch mal kräftig auf dem Tisch!“ Deshalb gibt’s in der finalen „BARBARA“ zwar selbstverständlich ein wenig Wehmut (ohne Larmoyanz!) und ein bissl Traurigkeit (nicht zuletzt in den Leserbriefen!), aber doch wie gewohnt jede Menge Energie, Humor und tolle Geschichten. Geradezu trotzig heißt es auf den ersten Seiten der Nummer 77: „Der Ofen ist an.“

Der „BARBARA“-Ofen lief seit 2015 mit großem Erfolg. Das heißt: Er begeisterte Verlag und Leserschaft gleichermaßen. Und auch noch die kritisch begleitenden Kolleginnen und Kollegen. „Vor allem aber, und das ist das kleine Kunststück dieses Magazins, gelingt es, den flapsigen Schöneberger-Ton in journalistische Geschichten zu übersetzen. Zum Teil auch durchaus in ernstere“, hieß es beispielsweise in der „Süddeutschen Zeitung“. Als dann Anfang dieses Jahres das Ende angekündigt wurde, schrieb Barbara Schöneberger im Editorial zur 75. Ausgabe: „Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet, als der Verlag plötzlich sagte: Wir machen die BARBARA und viele andere Magazine dicht!“

Zum Finale wendet sich Schöneberger jetzt an die Leserinnen und Leser: „Sie haben diesen großen Erfolg erst möglich gemacht. Ich habe sogar von Leserinnen gehört, die erst spät zu uns gestoßen sind und dann alle Ausgaben, die sie verpasst hatten, nachbestellt haben. Wo gibt’s denn so was?!“ Darüber hinaus resümiert sie: „Es war die Zeit unseres Lebens, wirklich! Fast acht Jahre gab es unser nicht ganz normales Frauenmagazin – viel zu kurz. Andererseits muss man sagen: So lange hält manche Promi-Ehe nicht. Was hatten wir für eine schöne Zeit, oder? Dafür möchte ich mich bei unseren Leserinnen und Lesern ganz herzlich bedanken!“

Sie betont zudem: „Ganz ehrlich: Ich bin traurig, dass bei BARBARA – und mehr als 20 weiteren Printmagazinen des Verlages Gruner + Jahr – der Rotstift angesetzt wurde. Ich hätte auf jeden Fall weitergemacht – und in der Verlagskantine dann auch wirklich weniger gegessen und so weitere Kosten eingespart!“

Im April gestand Barbara Schöneberger im Editorial, sie sei sehr dafür, „dass wir jede einzelne Ausgabe restlos und fröhlich abfeiern.“ Und genauso läuft’s bis zum Schluss. Auf dem Cover posiert die Protagonistin mit einem ganzen Haufen Discokugeln. Doch „Crying at the Discotheque“ gibt’s nicht. Denn: It Ain’t Over ’til It’s Over.

Tags: , , , , , ,



Comments are closed.

Back to Top ↑

ronald paul yandere