Literatur Der norwegische Autor Jon Fosse wird in diesem Jahr mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet. Zu den ersten öffentlichen Gratulanten aus Deutschland zählte der Literaturkritiker Denis Scheck, der die Entscheidung der Schwedischen Akademie als „ausgezeichnete Wahl“ begrüßte. (Foto: Elmehed/Nobel Prize Outreach/SWR/Gärtner)

6. Oktober, 2023

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„Wirkliche Weltliteratur“: Würdigungen für Nobelpreisträger Fosse

Der norwegische Autor Jon Fosse wird in diesem Jahr mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet. Zu den ersten öffentlichen Gratulanten aus Deutschland zählte der Literaturkritiker Denis Scheck, der die Entscheidung der Schwedischen Akademie als „ausgezeichnete Wahl“ begrüßte.

Am gestrigen Donnerstagnachmittag fiel die Entscheidung: In Stockholm gab die zuständige Schwedische Akademie bekannt, dass der Literaturnobelpreis in diesem Jahr an Jon Fosse verliehen wird. Der 64-jährige Norweger werde damit für seine innovativen Theaterstücke und seine Prosa geehrt. In seinem Werk gebe er „dem Unsagbaren eine Stimme“. Die mit umgerechnet rund 950.000 Euro dotierte Auszeichnung soll dem Autor bei der Preisgala am 10. Dezember in Stockholm überreicht werden.

Bereits unmittelbar nach der Bekanntgabe gab es die ersten öffentlichen Würdigungen für den neuen Nobelpreisträger Fosse. Aus Deutschland meldete sich z.B. der aus TV-Formaten wie „Druckfrisch“ (Das Erste) oder „lesenswert“ (SWR) bekannte Literaturkritiker Denis Scheck zu Wort. „Ich freue mich für ihn. Ich halte das für eine ausgezeichnete Wahl“, sagte Scheck gegenüber dpa. Erstmals seit 1928, als Sigrid Undset geehrt wurde, geht der Preis nun wieder nach Norwegen. „Das ist alles andere als ein skandinavisches Heimspiel, sondern wirkliche Weltliteratur“, so der Literaturkritiker.

Scheck, den übrigens der Kick-Media-Vorstandsvorsitzende und smalltalk-Herausgeber Alexander Elbertzhagen als Agent in Fernsehangelegenheiten berät, bezeichnete Jon Fosse zudem als „Geistesverwandten von Samuel Beckett“. Der in Haugesund geborene Dramatiker habe für die menschliche Einsamkeit neue Ausdrucksformen gefunden.

Auch beim Rowohlt Verlag, der Fosses Werke wie zuletzt den Roman „Ich ist ein anderer“ in Deutschland herausbringt, ist die Freude über den Nobelpreis groß. Programmleiterin Ulrike Ostermeyer veröffentlichte ein Statement im Namen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: „Mit Jon Fosse wird einer der ganz großen Autoren unserer Zeit ausgezeichnet“, heißt es darin. „Ein ,säkularer‘ Mystiker, der in seinem Werk das Geheimnis der Schöpfung beschwört, einer, der in der Tradition des Staunens und Zweifelns steht – eine Tradition, die in unserer immer lauter werdenden Welt verloren zu gehen droht. Wir alle bei Rowohlt gratulieren unserem Autor und freuen uns von ganzem Herzen.“

Von Fosse selbst übermittelt der Verlag folgendes Zitat: „Ich bin überwältigt und etwas verängstigt. Ich sehe dies als eine Auszeichnung für die Literatur, die in erster Linie Literatur sein will, ohne andere Erwägungen.“

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