„Tischgespräch“: Düsseldorfer Brot als Basis für den Oscar?
Zur jüngsten Ausgabe des Radio-Talks „Tischgespräch“ bei WDR 5 begrüßt Moderator Marco Schreyl einen Oscar-Gewinner: Pianist und Komponist Volker Bertelmann spricht über seinen Erfolg mit „Im Westen nichts Neues“, seine Kindheit und Jugend im Siegerland sowie seine aktuellen Projekte.
Seit mehr als zehn Jahren zählt der Düsseldorfer Musiker Volker Bertelmann zu den gefragtesten Film- und TV-Komponisten in Deutschland, aber auch international. Produktionen wie Doris Dörries „Glück“, die Romanverfilmung „Gut gegen Nordwind“ oder die von Schauspieler Bjarne-Mädel inszenierten „Sörensen“-Filme stehen ebenso auf der Liste seiner musikalischen Werke wie das US-Drama „Lion – Der lange Weg nach Hause“ oder die Serien-Neuverfilmung von „Der Name der Rose“. 2023 gelang Bertelmann ein Triumph auf der ganz großen Hollywood-Bühne, als er für seinen Soundtrack zu Edward Bergers „Im Westen nichts Neues“ mit dem Oscar geehrt wurde.
Dieser Erfolg ist nur eines von vielen Themen, denen sich Moderator Marco Schreyl in der neuen Ausgabe des „Tischgesprächs“ bei WDR 5 mit Volker Bertelmann widmet. „Das war ein tolles Ereignis und den zu bekommen, ist natürlich Wahnsinn“, sagt der Musiker darin über den begehrten Academy Award. Er wolle aber nicht dazu beitragen, dass die goldene Trophäe „übermystifiziert“ werde und habe daher auch keinen besonderen Standort für den Oscar gewählt oder gar eine eigene Vitrine anfertigen lassen. „Ich habe den einfach in einem Raum, in dem auch Blumen und andere Gegenstände stehen. Von daher ist es ein Gegenstand wie alle anderen auch.“
Auch in seinem Umfeld sei der Umgang mit dem Erfolg betont gelassen. „Du hast den nur gekriegt, weil du mein Brot gekauft hast“, habe etwa die örtliche Bäckersfrau zu ihm gesagt, berichtet Bertelmann schmunzelnd. „Natürlich war das ein Spaß, aber es hat mich sofort geerdet.“ Er genieße es durchaus, „dass man einfach über die Straße gehen kann und sein Leben normal weiterlebt“. Dass sei für die Gewinner in anderen Oscar-Kategorien mitunter nicht möglich.
Im „Tischgespräch“ lässt der gebürtige Siegerländer auch seine dörflich geprägte Kindheit und Jugend in den 1960er und 1970er Jahren Revue passieren. Zudem verrät er, welchen Anteil seine Urgroßmutter am Beginn seiner musikalischen Laufbahn hatte. Im Radio-Talk geht’s darüber hinaus um die jüngsten Projekte des Künstlers wie das neue Sounddesign für die Hörfunk-Kulturwelle WDR 3 (ab 2. April) und das Instrumental-Album „Philantrophy“, das der klassisch ausgebildete Pianist im vergangenen Herbst unter seinem Pseudonym „Hauschka“ veröffentlichte.
Warum er die Philantrophie, also menschenfreundliches Denken und Verhalten, als Titelthema gewählt hat, erklärt Bertelmann ebenfalls. „In Anbetracht der vielen Baustellen, die es auf der Erde gibt, glaube ich, dass wir sie nur gelöst kriegen, indem wir uns als Menschen gegenseitig respektieren“, führt er aus. „Die Welt ist so verflochten und so miteinander verbunden, dass eigentlich Kriege das komplett Falsche sind. Damit schafft man nur noch mehr Hindernisse.“
Das knapp einstündige „Tischgespräch“ mit Marco Schreyl und Volker Bertelmann wird am heutigen Mittwoch, den 21. Februar um 20:04 Uhr auf WDR 5 ausgestrahlt. Bereits jetzt ist es in voller Länge auf der Webseite wdr.de abrufbar.
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