Kunst Gemeinsam mit Weihbischof Reinhard Hauke präsentierte die Erfurter Künstlerin Tina Reichel ihre neuesten Bilder im Dom ihrer Heimatstadt. Zum ersten Mal überhaupt findet in dem Gotteshaus eine Ausstellung moderner Kunst statt. Zu sehen ist sie noch bis zum 23. April. (Foto: Susann Nuernberger)

3. Dezember, 2020

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Erste Ausstellung moderner Kunst im Erfurter Dom

Gemeinsam mit Weihbischof Reinhard Hauke präsentierte die Erfurter Künstlerin Tina Reichel ihre neuesten Bilder im Dom ihrer Heimatstadt. Zum ersten Mal überhaupt findet in dem Gotteshaus eine Ausstellung moderner Kunst statt. Zu sehen ist sie noch bis zum 23. April.

Der Erfurter Dom beherbergt zahlreiche berühmte Kunstwerke, darunter der Einhornaltar, der Wolfram-Leuchter oder „Die Vermählung der Heiligen Katharina“ von Lucas Cranach dem Älteren. Doch noch nie fand hier eine Ausstellung mit moderner Kunst statt. Bis jetzt. Die Erfurter Malerin Tina Reichel präsentiert in dem Gotteshaus ab dem heutigen 3. Dezember ihre neuen Arbeiten. Passend zum Ort des Geschehens zeigen die Bilder überwiegend Außenansichten von Kirchen in Europa. Zu sehen sind beispielsweise die Dome von Köln, Mailand, Florenz und natürlich Erfurt.

Tina Reichel inszeniert alle diese Bauwerke in einem leidenschaftlichen Farbrausch. Das Besondere an ihren Bildern ergibt sich allerdings nicht nur durch die Verfremdungseffekte aufgrund ihrer schrillen Farbgestaltung, sondern auch aus besonderen optischen Wirkungen: Die Künstlerin verwendet fluoreszierende Farben, die die Motive nicht nur bei Tageslicht, sondern auch im Dunkeln zum Leuchten bringen. Hinzu kommt ein spezielles Beleuchtungskonzept mit UV-Licht, das jedes einzelne Werk individuell in Szene setzt.

Der Titel der Schau, „Laut“, hat übrigens nichts mit ungezügeltem, akustischem Lärm zu tun. Tina Reichel setzt vielmehr auf die stille, aber mitreißende Macht der Farben. Es geht ihr darum, auch in Corona-Zeiten ein Zeichen für die kreative Kraft der Kunst zu setzen. Der Untertitel des Events lautet dementsprechend: „Die Kunst steht nicht still und ich erst recht nicht.“

Gestern wurden die Bilder angeliefert. Heute sind sie im Kirchenraum des Langhauses zu sehen und morgen ziehen sie in den Ausstellungsraum im historischen Dachstuhl des Doms um. Dorthin, wo auch das berühmte und mittlerweile restaurierte Marienmosaik zu sehen ist. Noch bis zum 23. April 2021 können Besucher die Bilder an diesem besonderen Ort Erfurter Geschichte im Rahmen von Führungen erleben.

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ronald paul yandere