Kunst

28. Februar, 2022

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Tina Reichel: Keine Kunstbanausen bei Kick-Media

Die Erfurter Künstlerin Tina Reichel stellte ihre neuen Werke und einen „Cocoon“ ihrer aktuellen Serie bei der Kölner Firmengruppe Kick-Media vor, bei der auch der smalltalk erscheint. Im Content Creator Room des Unternehmens produzierte Axel Terporten mit ihr einen Podcast.

Angesichts der jüngsten Ereignisse fragen sich viele Menschen, was das alles gerade mit ihnen macht. Dabei ist das Gefühl, in einer Ausnahmesituation zu leben, ja letztlich seit mittlerweile zwei Jahren eher der Normalzustand. Die Erfurter Malerin Tina Reichel hat sich in ihren aktuellen Arbeiten intensiv mit dem Jahr 2021 und den Spuren, die es in den Köpfen der Menschen hinterlässt, auseinandergesetzt. Gerade hat sie den Kolleginnen und Kollegen der Kick-Media-Firma Position ihre neuen Werke vorgestellt, die im Frühjahr u.a. in München öffentlich präsentiert werden.

„Jedem gefällt Kunst“

Im Content Creator Room der Kick-Media AG, bei der im Übrigen auch der smalltalk erscheint, stand Reichel gemeinsam mit einer ihrer neuen Arbeiten bei einem Fotoshooting vor der Kamera. Anschließend nahm Audio-Redakteur Axel Terporten dort einen Podcast mit ihr auf.

Nach dem anfänglichen Geständnis des Journalisten, er sei Kunstbanause, betonte die Künstlerin: „Das gibt es nicht, Kunstbanausen.“ Sie höre tatsächlich hin und wieder, dass Leute sich selbst als solche bezeichnen, weil sie sich angeblich nicht auskennen. „Ich finde, das sind Ausreden, wenn jemand sagt, er sei ein Kunstbanause. Jedem gefällt Kunst. Auch wenn ich jetzt nicht täglich in eine Ausstellung oder in ein Museum gehe. Das mache ich auch nicht – aber es muss ganz einfach gefallen und Emotion hervorrufen. Dafür muss man nicht Kunstgeschichte studiert haben.“

Erster Berufswunsch: Pathologin

Auf die Frage nach ihrem Berufswunsch als Kind antwortet Tina Reichel überraschend: „Mit sechs Jahren wollte ich Pathologin werden. Es klingt jetzt echt crazy, aber ich fand das cool, wenn man die Leute so obduziert, um zu sehen: ,Was ist jetzt passiert mit den Menschen, warum sind die nicht mehr da?‘ Das fand ich damals als Kind wirklich spannend und das hat sich bis in meine Jugendzeit durchgezogen.“

Vor diesem Hintergrund sieht man Tina Reichels neue Werke schon ein wenig mit anderen Augen. Erinnern sie doch in gewisser Weise farbpsychologisch an das, was im Kopf eines Menschen passiert, wenn Höhen und Tiefen, emotionale Momente und schwierige Zeiten sich abwechseln und dadurch die Kontraste und Konstellationen bilden, die man Leben nennt. Wie die meisten Menschen erlebte auch die Künstlerin ein turbulentes Jahr. Dabei fand sie ihren ganz eigenen Weg, all diese Eindrücke und Erfahrungen zu verarbeiten. Ähnlich wie bei Reichels Architekturbildern oder auch ihren „Cocoon“-Skulpturen, drückt sich dies in einem wilden Farbenspiel aus. Sie selbst sagt über die neuen Arbeiten: „Ich habe mein Synapsen-Feuerwerk auf die Leinwand gebracht.“

Foto © smalltalk/Sandra Brettschneider

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