26. Februar, 2021
0Rundes Jubiläum: Film- und Medienstiftung NRW wird 30
Mit „Schtonk!“ fing alles an. Die Mediensatire von Regisseur Helmut Dietl war 1991 der erste Film, der von der Film- und Medienstiftung NRW gefördert wurde. Am morgigen 27. Februar wird die regionale Filmfördergesellschaft in Düsseldorf 30 Jahre alt.
Als erstes deutsches Bundesland rief Nordrhein-Westfalen vor 30 Jahren eine regionale Filmförderung in Form einer GmbH ins Leben. Der damalige Ministerpräsident Johannes Rau (SPD) und WDR-Intendant Friedrich Nowottny verkündeten am 27. Februar 1991 die Gründung der Filmstiftung NRW mit Sitz in Düsseldorf. Somit kann die Förderinstitution im bevölkerungsreichsten Bundesland am morgigen Samstag ihr 30. Jubiläum feiern. In den vergangenen drei Jahrzehnten seien 9.555 Projekte mit über 930 Millionen Euro gefördert worden, darunter 2.600 Kino- und Fernsehfilme sowie Serien, heißt es in einer Mitteilung.
Die erste Förderung aus NRW ging 1991 an Helmut Dietls Hitler-Tagebücher-Satire „Schtonk!“, die u.a. eine Oscar-Nominierung als bester ausländischer Film erhielt. Mit Unterstützung aus Düsseldorf entstanden später auch Produktionen wie Tom Tykwers „Lola rennt“, Sönke Wortmanns „Das Wunder von Bern“, Jean-Pierre Jeunets „Die fabelhafte Welt der Amélie“, Philipp Stölzls „Der Medicus“, Margaretha von Trottas „Hannah Arendt“, Maren Ades „Toni Erdmann“ und Hape Kerkelings von Caroline Link verfilmte Kindheitserinnerungen: „Der Junge muss an die frische Luft“. Auch die Oscar-prämierte Romanverfilmung „Der Vorleser“ mit Kate Winslet und aktuell der Serien-Erfolg „Babylon Berlin“, der mittlerweile in 140 Ländern zu sehen ist, gehören zum Förder-Portfolio.
Der Gesellschafterkreis der NRW-Förderinstitution ist im Lauf der Jahre um ZDF und RTL erweitert worden. Als Förderpartner sind zudem ProSiebenSat.1, MagentaTV und Sky mit im Boot. Seit 2011 firmiert die Organisation als „Film- und Medienstiftung“ und hat ihren Zuständigkeitsbereich entsprechend ausgeweitet. Sie fördert nun u.a. neben innovativem Content und plattformunabhängigen Serien auch die Entwicklung und Herstellung von Games. Stiftungsgeschäftsführerin Petra Müller bedankte sich in einem Statement für das Vertrauen und Engagement der Gesellschafter und die „verlässliche politische Unterstützung“ des Landes. „Ganz sicher aber wäre diese Entwicklung nicht möglich gewesen ohne die Ideen und die Leidenschaft unserer Produzenten und Kreativen, ohne das Know-how und die Erfahrung unserer Dienstleister, Verleiher und Kinobetreiber*innen“, führte sie aus. „Ihnen allen gebührt unser herzlichster Dank. Gemeinsam ist viel erreicht worden, die aktuellen Herausforderungen sind groß, aber wir schauen mit Zuversicht nach vorn!“
Müller ist die vierte Geschäftsführerin der Film- und Medienstiftung NRW. Nachdem der Filmproduzent und Berater Frank Hübner die neu gegründete Fördergesellschaft im ersten Jahr geleitet hatte, übernahm 1992 der spätere Berlinale-Direktor Dieter Kosslick diese Aufgabe. Seine Nachfolge in Düsseldorf trat 2001 der Journalist Michael Schmid-Ospach an, der den Posten 2010 an Petra Müller übergab.