Serie In „Faking Hitler“ spielt Lars Eidinger den „Stern“-Reporter Gerd Heidemann, der vor fast 40 Jahren mit der Entdeckung der angeblichen Hitler-Tagebücher für einen beispiellosen Medienskandal sorgte. Die sechsteilige Fiction-Serie ist ab dem heutigen 30. November bei RTL+ verfügbar. (RTL/Martin Valentin Menke)

30. November, 2021

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RTL+ reist mit „Faking Hitler“ zurück in die 80er Jahre

In „Faking Hitler“ spielt Lars Eidinger den „Stern“-Reporter Gerd Heidemann, der vor fast 40 Jahren mit der Entdeckung der angeblichen Hitler-Tagebücher für einen beispiellosen Medienskandal sorgte. Die sechsteilige Fiction-Serie ist ab dem heutigen 30. November bei RTL+ verfügbar.

Was am 25. April 1983 als vermeintlicher Jahrhundert-Coup präsentiert wurde, entpuppte sich nur wenige Tage später als der wohl größte Medienskandal der deutschen Nachkriegsgeschichte. Die von „Stern“-Reportern entdeckten Tagebücher Adolf Hitlers, für die das Magazin eine Millionensumme gezahlt hatte, waren in Wahrheit das Werk des Kunstfälschers Konrad Kujau. UFA Fiction produzierte im Auftrag der RTL-Gruppe auf Basis der damaligen Ereignisse die fiktionale Serie „Faking Hitler“, die Ende Oktober ihre Premiere beim Film Festival Cologne feierte. Ab dem heutigen Dienstag, den 30. November sind nun alle sechs Folgen beim Streamingdienst RTL+ abrufbar.

Bereits Anfang der 90er Jahre diente die ebenso spannende wie kuriose Geschichte als Grundlage für zwei Verfilmungen: In Großbritannien entstand die Serie „Selling Hitler“ für ITV, während in Deutschland Helmut Dietl mit seinem Kinofilm „Schtonk!“ einen großen Erfolg feierte. Nun folgt die mit Lars Eidinger als Heidemann und Moritz Bleibtreu als Kujau sowie vielen weiteren namhaften Darstellern besetzte Serien-Adaption „Faking Hitler“.

„Kein sympathischer Kleinkrimineller“

Dabei verfolgen die Verantwortlichen einen weitergehenden Ansatz. Es gehe nicht nur um die Geschichte der Hitler-Tagebücher, sondern um das gesamte Jahrzehnt, in dem sich die Affäre ereignet hat, betont Showrunner und Produzent Tommy Wosch im RTL-Interview. „Anfang der 80er liegen zwei Weltkriege hinter Deutschland, die Teilung, der heiße Herbst. Jetzt soll es endlich mal lustig werden und sexy und unpolitisch und auch sinnlos“, führt er aus. „Aber diese Sehnsucht nach Leichtigkeit und Vergessen war natürlich auch gefährlich. Auch von dieser Gefahr erzählt unsere Serie.“

Obwohl „Faking Hitler“ insbesondere in der Darstellung der Figur Kujaus mitunter komödiantische Züge trägt, sei es den Filmemachern ebenso wichtig gewesen, zu zeigen, dass der Tagebuch-Fälscher „kein sympathischer Kleinkrimineller war, nicht nur der kleine Mann von der Straße, der es denen da oben mal richtig gezeigt hat, sondern vor allem der Mann, der beinahe unser komplettes Hitlerbild über den Haufen geschmissen hätte. Adolf Hitler kein Monster, sondern ein gemütlicher Du und Ich, der vom Holocaust nichts wusste“, erklärt Wosch. „Die Antwort auf die Frage, ob er das ,nur‘ aus Geldgier gemacht hat oder auch aus Überzeugung, überlassen wir dabei den Zuschauer:innen.“

„Moralischer Kompass in einer durch und durch unmoralischen Männerwelt“

Anhand der eigens für „Faking Hitler“ entwickelten Figur der „Stern“-Jungjournalistin Elisabeth Stöckel (gespielt von Sinje Irslinger) wird auch der allgemeine Umgang der Deutschen mit der NS-Vergangenheit in den 80er Jahren intensiv thematisiert. Sie stößt bei Recherchen auf Dokumente, die auf eine bislang verheimlichte Mitgliedschaft ihres Vaters (Ulrich Tukur) in der Waffen-SS hindeuten. Zudem wird die junge Frau bei der Arbeit in der „Stern“-Redaktion mit alltäglichem Sexismus konfrontiert. „Elisabeth Stöckel fungiert als moralischer Kompass in einer durch und durch unmoralischen Männerwelt“, sagt Showrunner Wosch dazu.

Inszeniert wurde die neue RTL+-Serie von den Regisseuren Tobi Baumann („Der Wixxer“) und Wolfgang Groos („Kalte Füße“). Zum Cast gehören neben den oben genannten Darstellerinnen und Darstellern u.a. auch Hans-Jochen Wagner, Daniel Donskoy, Jeanette Hain und Britta Hammelstein.

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ronald paul yandere