19. Januar, 2022
0Meltem Kaptan im Wettbewerb der Berlinale
Andreas Dresens Film „Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush“ läuft ab dem 10. Februar im Wettbewerb der 72. Berlinale. Gegenüber smalltalk gestand Hauptdarstellerin Meltem Kaptan: „Da geht wirklich ein Kindheitstraum in Erfüllung.“
Beim Wettbewerb um den Goldenen und die Silbernen Bären treten bei der diesjährigen Berlinale 18 Filme an. Im Rahmen der heutigen Pressekonferenz gaben Berlinale-Geschäftsführerin Mariette Rissenbeek und der Künstlerische Leiter Carlo Chatrian am Vormittag bekannt, dass 17 als Weltpremiere gezeigt werden. Von den Produktionen aus 15 Ländern stammen zwei als Deutschland: „A E I O U – Das schnelle Alphabet der Liebe“ von Nicolette Krebitz und „Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush“ von Andreas Dresen. Bei beiden handelt es sich um deutsch-französische Koproduktionen. Im Übrigen soll das Festival angesichts der Corona-Gefahren in verkürzter Form stattfinden. Von daher läuft der Wettbewerb der 72. Berlinale vom 10. und 16. Februar.
Die Titelrolle in „Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush“ verkörpert die Schauspielerin, Moderatorin und Comedienne (u.a. „Ladies Night“) Meltem Kaptan. „Bei der Berlinale dabei sein zu können, ist für jemanden, der so eine Filmleidenschaft hat wie ich, schon etwas sehr Besonderes“, sagt sie gegenüber smalltalk. „Da geht wirklich ein Kindheitstraum in Erfüllung.“
„Einfach nur beseelt und glücklich“
Dass die gebürtige Gütersloherin im Kino begeistern kann, hat sie bereits in der türkischen Action-Komödie „Ölümlü Dünya“ eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Unter der Regie von Andreas Dresen gibt sie nun ihr deutsches Kinodebüt. Kaptan spielt Rabiye Kurnaz, die Mutter des Bremers Murat Kurnaz, der 2002 bis 2006 ohne Anklage im amerikanischen Gefangenenlager von Guantanamo Bay festgehalten wurde. Der Film zeichnet Kurnaz‘ Kampf um die Freilassung ihres Sohnes nach. Ihr Weg führt dabei vom beschaulichen Reihenhaus in Bremen-Hemelingen bis vor den Supreme Court der Vereinigten Staaten.
„Ich bin gerade einfach nur beseelt und glücklich“, gesteht Meltem Kaptan. „Dieser Film war so eine unglaubliche Reise. Wir haben in Deutschland in ganz vielen Orten gedreht, wir haben in den USA und in Ankara gedreht. Es waren so tolle Momente und ich bin einfach dankbar dafür und kann nur sagen, dass ich wirklich meine ganze Seele und Leidenschaft in diesen Film reingegeben habe.“
Weltpremiere in der Hauptstadt
Mit Blick auf die Weltpremiere beim Berlinale-Wettbewerb sagt die Schauspielerin: „Ich bin einfach nur gespannt darauf, wie es ist, die Reaktionen im Kino zu spüren und zu erleben.“ Sie werde bei der Vorführung auf alle Fälle im Publikum sitzen. „Und an meiner Seite sind natürlich Andreas Dresen, Alexander Scheer, Charly Hübner und unsere tolle Autorin Laila Stieler und die ganzen tollen Schauspieler, die auch noch mitgewirkt haben. Ich fiebere wirklich gerade drauf hin.“ Doch bevor es losgeht, muss sie noch etwas erledigen: „Jetzt muss ich mir aber noch schnell ein wunderschönes Kleid holen. Ich freue mich einfach sehr.“
Bei der Berlinale werden nicht zuletzt auch schauspielerische Leistungen ausgezeichnet. In den entsprechenden Kategorien sind u.a. Stars wie Sophie Rois, Udo Kier, Juliette Binoche, Elizabeth Banks, Sigourney Weaver, Charlotte Gainsbourg und Emmanuelle Béart mit von der Partie.
Die Wettbewerbsfilme bei den 72. Internationalen Filmfestspielen in Berlin
Bei den Filmen des Berlinale-Wettbewerbs 2022 handelt es sich um: „A E I O U – Das schnelle Alphabet der Liebe“ (Deutschland/Frankreich, Regie: Nicolette Krebitz), „Alcarràs“ (Spanien/Italien, Regie: Carla Simón), „Avec amour et acharnement“ (Frankreich, Regie: Claire Denis), „Rimini“ (Österreich/Frankreich/Deutschland, Regie: Ulrich Seidl), „Call Jane“ (USA, Regie: Phyllis Nagy), „Drii Winter“ (Schweiz/Deutschland, Regie: Michael Koch), „Everything Will Be Ok“ (Frankreich/Kambodscha, Regie: Rithy Panh), „La ligne“ (Schweiz/Frankreich/Belgien, Regie: Ursula Meier), „Leonora addio“ (Italien, Regie: Paolo Taviani), „Les passagers de la nuit“ (Frankreich, Regie: Mikhaël Hers), „Nana“ (Indonesien, Regie: Kamila Andini), „Peter von Kant“ (Frankreich, Regie: François Ozon), „Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush“ (Deutschland/Frankreich, Regie: Andreas Dresen), „Robe of Gems“ (Mexiko/Argentinien/USA, Regie: Natalia López Gallardo), „So-seol-ga-ui Yeong-hwa“ (Südkorea, Regie: Hong Sangsoo), „Un año, una noche“ (Spanien/Frankreich, Regie: Isaki Lacuesta), „Un été comme ça“ (Kanada, Regie: Denis Côté) und „Yin Ru Chen Yan“ (Volksrepublik China, Regie: Li Ruijun).
Foto © Andreas Höfer/Pandora Film