Abtreibung: BR-Streitgespräch am Weltfrauentag
Zum heutigen Weltfrauentag hat der Bayerische Rundfunk die Youtuberin Silvi Carlsson und die Lebensschützerin Susanne Georgi bei Youtube zu einem Streitgespräch über das Recht auf Abtreibung geladen. Ab 15:00 Uhr ist es auf Carlssons Youtube-Kanal zu sehen.
Der „Internationalen Tag der Frauen“ steht seit 1911 im Kalender. Seither hat sich in Sachen Frauenrechte und Gleichberechtigung einiges getan – allerdings gibt es auch heute noch vieles zu tun. Insofern, ist es offenbar notwendig, einen derartigen Tag zu begehen. Im Bundesland Berlin ist deswegen heute sogar ein arbeitsfreier gesetzlicher Feiertag.
Doch worum geht’s eigentlich? Der „Internationalen Tag der Frauen“ bietet in jedem Fall die Gelegenheit, einerseits die bisherigen Errungenschaften zu feiern und andererseits auf bestehende Formen von Ungleichheit und Diskriminierung hinzuweisen, um diese Situation schlussendlich zu verändern. Zu den klassischen Themen gehört in diesem Zusammenhang das Recht auf Selbstbestimmung über den eigenen Körper und damit auch das Recht auf eine legale Abtreibung.
Der Bayerische Rundfunk hat hierzu zwei Frauen zum Gespräch gebeten, die beim Thema Abtreibung entschiedene und vor allem verschiedene Positionen einnehmen: die Youtuberin und Feministin Silvi Carlsson und die Lebensschützerin Susanne Georgi, Vorsitzende des Vereins „Lebensrecht Sachsen“. Ihre gemeinsame Frage lautet: Schließen sich Selbstbestimmung und Schutz des Lebens aus?
„Abtreibung als Möglichkeit der Familienplanung“ lehnt Susanne Georgi ab. „Es darf kein Mittel sein, um soziale und finanzielle Probleme zu lösen“, findet sie. Georgis langfristiges Ziel ist es, dass es irgendwann gar keine Abtreibungen mehr gibt. Silvi Carlsson hält dagegen: „Es ist falsch, Abtreibungen zu kriminalisieren.“ Zwar ist eine Abtreibung auch in ihren Augen nichts Positives, dennoch steht für sie die Selbstbestimmung eines Menschen an erster Stelle.
„Ein Schwangerschaftsabbruch wird aktuell einfach noch kriminalisiert und das formt die Gesellschaft sehr“, so Carlsson. In der Folge würden Frauen seltener über Abbrüche sprechen. Vor allem Frauen, die im Nachhinein keine Probleme mit Abtreibungen haben, würden Stillschweigen bewahren. Gesellschaftlich eher toleriert werde nämlich, wenn sie die Abtreibung nachträglich bereuten. Georgi hat dagegen selbst vor langer Zeit abgetrieben – und es danach stark bereut. Für sie war der Schwangerschaftsabbruch aus heutiger Sicht eine falsche Entscheidung. Sie sei damals zu wenig aufgeklärt worden und habe sich psychisch unter Druck gesetzt gefühlt, erzählt sie. Würden Frauen im Vorhinein besser informiert, gäbe es auch nicht so viele Abbrüche, davon ist sie überzeugt.
Im Kern geht es bei der Diskussion der beiden um die Frage: Wann beginnt eigentlich menschliches Leben? Eine wissenschaftlich endgültige Antwort steht bislang aus. Doch genau diese wünschen sich sowohl Susanne Georgi, als auch Silvi Carlsson. Zu hören und zu sehen ist ihr BR-Streitgespräch ab dem heutigen 8. März um 15:00 Uhr auf Silvi Carlssons Youtube-Kanal.
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