Print Als Schulkind wurde Popstar Clueso noch vor der Wende in eine kinderpsychiatrische Klinik in Erfurt eingewiesen. Mit Barbara Schöneberger spricht der Musiker über das Erlebte und die Bedeutung von Stille in seinem Leben. (Foto: Epic Records)

11. November, 2021

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Clueso: Von der Kinderpsychiatrie in die Charts

Als Schulkind wurde Popstar Clueso noch vor der Wende in eine kinderpsychiatrische Klinik in Erfurt eingewiesen. Mit Barbara Schöneberger spricht der Musiker über das Erlebte und die Bedeutung von Stille in seinem Leben.

Clueso hat in ein stilles Zimmer. Das ist ein Ort in seiner Wohnung, den er aufsucht, um ganz bei sich zu sein. „Wenn ich dort hineingehe, ist völlig klar: Jetzt darf mich niemand stören“, so der Singer-Songwriter im Gespräch mit Barbara Schöneberger für die heute erscheinende neue Ausgabe von deren Zeitschrift „BARBARA“. Darüber hinaus gebe es in seiner Heimatstadt Erfurt viele Kirchen mit sogenannten „Räumen der Stille“. „Und in die gehe ich ab und zu“, bekennt Clueso. Dort sei man ohnehin meistens allein und er höre sich dann seine Aufnahmen an. „Da weiß ich: Mich quatscht keiner an, es ist absolut ruhig.“ Er brauche die Stille für seine Musik.

Stille sei ihm als Kind auf mehrere Arten „nahegebracht“ worden, erinnert sich der 1980 geborene Musiker, der mit seinem aktuellen Album „Album“ Platz 2 der Charts erreichte. Seine ersten Schuljahre habe er noch in der DDR erlebt. Dieses „Nahebringen“ sei zum einen durch „heftigste Disziplin“ erfolgt. „Zum anderen wurde dir sehr früh klargemacht, zu welchen Themen du besser gar nichts sagst“, so Clueso.

„Mein Studio ist da jetzt drin“

Die Situation sei nicht ganz einfach gewesen, „vor allem, wenn man ein bisschen Probleme mit Stillsitzen und Klappehalten hat. Tatsächlich haben meine Lehrer dafür gesorgt, dass ich in die Kinderpsychiatrie in Erfurt eingewiesen wurde.“ Seine Eltern hätten ihn von dort aber schnell wieder rausgeholt, berichtet der Künstler. Heute sei er allerdings „wieder drin“ sagt er: „Mein Studio ist da jetzt drin. Das ist super, die Räume sind extrem gut schallisoliert. Man darf sich nur nicht so genau klarmachen, warum das so ist.“

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