Musik

3. März, 2022

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BVMI: Musikgeschäft auch in Deutschland digitaler

Streaming und Vinyl sind die Wachstumsmotoren des deutschen Musikmarkts, meldet der Branchenverband BVMI. Gegenüber 2020 legten die Umsätze um zehn Prozent auf knapp zwei Milliarden Euro zu. 76,4 Prozent der Einnahmen stammen aus der Online-Musiknutzung.

Die deutsche Musikindustrie setzte 2021 ihren Wachstumskurs fort. „Der Markt wächst nun im dritten Jahr in Folge deutlich“, berichtet Florian Drücke, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes Musikindustrie (BVMI) am Vormittag in Berlin. Demnach lag der Gesamtumsatz aus Tonträgerverkäufen und Erlösen aus dem Streaming-Geschäft im vergangenen Jahr bei 1,96 Milliarden Euro. Der Verband betont, dass sich die Einnahmen damit wieder dem Niveau von 2002 näherten. Vor 20 Jahren begann der lang anhaltende Abwärtstrend.

Gegenüber 2020 entsprechen diese Zahlen einem Plus von zehn Prozent. Der bei Weitem größte Teil werde dabei digital erwirtschaftet. So stammten 76,4 Prozent der Einnahmen aus der Online-Musiknutzung. Damit steuere die Branche nun auch in Deutschland auf einen Digitalanteil von bald vier Fünfteln zu, was insbesondere in den skandinavischen Ländern schon längst Realität sei, so der BVMI.

Digitale Disruption als Chance erkannt

„Zehn Prozent Wachstum bescheinigen der Branche, dem Digitalpionier, der über so viele Jahre und in zum Teil halsbrecherischem Tempo Richtung Tal fuhr, dass er die digitale Disruption als Chance erkannt und die richtigen strategischen Schlüsse gezogen hat“, betont Drücke. „Das zeigt insbesondere die erfolgreiche Integration des Musik-Streamings in das Formatportfolio.“

Audio-Streaming legte im vergangenen Jahr laut BVMI mit einem Plus von 18,6 Prozent erneut deutlich zu. Zwar sei die Wachstumskurve im Vergleich zum Vorjahr etwas flacher ausgefallen, doch konnte diese Form der Musiknutzung ihren Anteil am Gesamtmarkt auf 68,3 Prozent ausbauen (2020 lag sie bei 63,4 Prozent).

CD weiterhin zweitgrößter Umsatzbringer

Auf Platz 2 rangiert weiterhin die CD mit einem Umsatzanteil von 16,3 Prozent, was einen Rückgang von 16,7 Prozent bedeutet. Auf Platz 3 im Format-Ranking landete erneut die gute alte Schallplatte. Hier lag der Umsatzzuwachs bei 20,1 Prozent. Das klassische Vinyl kommt damit auf einen Gesamtmarktanteil von sehr respektablen sechs Prozent. Auf dieser Basis bleibt der physische Markt trotz eines Rückgangs von 9,1 Prozent mit 23,6 Prozent weiterhin vergleichsweise stabil. Dagegen spielen Downloads mit lediglich drei Prozent eher eine untergeordnete Rolle.

Doch auch angesichts dieser erfreulichen Entwicklung lässt Drücke die aktuellen gewaltigen Probleme des Musikgeschäfts nicht unerwähnt: „Gleichwohl sollte diese sehr positive Nachricht nicht davon ablenken, dass die Not im Live-Sektor weiterhin immens ist. Vor diesem Hintergrund hoffen wir für die Künstler:innen und unserer Branchenkolleg:innen dort dringend auf eine bessere Planbarkeit, die sich nun ja langsam andeutet.“

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ronald paul yandere