13. Juli, 2022
0Das Erste feiert 30 Jahre „Moma“
Seit Juli 1992 bringen die öffentlich-rechtlichen Morgenmagazine ihr Publikum auf den neuesten Stand. In der ARD fiel der Startschuss am 13. Juli. Neben Hauptmoderator Sven Lorig gehören zum „Moma“-Team im Ersten derzeit u.a. Peter Großmann, Till Nassif, Anna Planken und Donald Bäcker.
„Dass es jetzt diese wunderbare, die Menschenwürde besonders fördernde Einrichtung des Frühstücksfernsehens gibt, ist ja ein weiterer Verlust an menschlicher Qualität“, befand zum Start der morgendlichen Fernsehmagazine von ARD und ZDF der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl in einem ironisch begonnenen und dann doch sehr ernst gemeinten Kommentar. Das ist nun 30 Jahre her.
Die Chronisten sind sich nicht ganz einig, wann genau der Stichtag zu setzen ist. Vieles spricht aber für den 13. Juli 1992. An diesem Tag strahlte die ARD pünktlich um 5:30 Uhr die erste Ausgabe des „Morgenmagazins“ aus. Moderiert wurde sie von Julitta Münch und Jürgen Drensek. Nach einer kurzen Begrüßung schalteten die beiden direkt zur „Tagesschau“ mit Werner Veigel. Das ZDF meldete sich mit der ersten Ausgabe seines „Morgenmagazins“ eine Woche später, am 20. Juli. Dortige Moderatoren der ersten Stunde waren Maybrit Illner, Carola Wedel und Cherno Jobatey.
Bei den heutigen Jubilaren standen im Laufe der Jahre zahlreiche bekannte Fernsehschaffende vor der Kamera, unter ihnen Gert Scobel, Anne Gesthuysen, Rudi Cerne und Jörg Kachelmann. Dienstältester Hauptmoderator ist mittlerweile Sven Lorig, der seit 2003 dabei ist. Vor genau zehn Jahren gewann er mit dem „Moma“-Team den Deutschen Fernsehpreis. Heute gehören zur Moderationsriege außerdem u.a. Dunja Hayali, Mitri Sirin, Mirjam Meinhardt, Harriet von Waldenfels, Peter Großmann, Anna Planken, Donald Bäcker, Susan Link und Till Nassif.
Die eingangs zitierte Einschätzung Helmut Kohls dürften heute übrigens nur noch sehr wenige Politiker teilen, denn im „Moma“ geben sie sich geradezu die Klinke in die Hand. In der heutigen Ausgabe waren beispielsweise der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer und FDP-Fraktionschef Christian Dürr zu Gast. Dabei ist die Wertschätzung seitens der Volksvertreter wohl nicht zuletzt auf die Beliebtheit des Formats zurückzuführen. Hier werden die Menschen tatsächlich erreicht. Die durchschnittliche Zuschauerzahl liegt im laufenden Jahr bei derzeit knapp 3,9 Millionen. Mit einem Marktanteil von 20,7 Prozent liegt das „Moma“ von ARD und ZDF an der Spitze aller deutschen Frühstücksprogramme.
In einer aktuellen Mitteilung unterstrich Ellen Ehni, WDR-Chefredakteurin für Politik und Zeitgeschehen: „In so unruhigen Zeiten wie diesen ist das ‚Moma‘ für unser Publikum ein verlässlicher Anker.“ Gleichzeitig sei es spontan und flexibel und reagiere direkt auf aktuelle Ereignisse und Entwicklungen. „Wenn das Informationsbedürfnis besonders groß ist, dann bleibt das ‚Moma‘ einfach länger auf Sendung“, so Ehni weiter.
Foto © WDR/Dirk Borm