Podcast Mit dem Podcaster Ravi Walia spricht Moderatorin Ruth Moschner darüber, wie Social Media auch die TV-Welt verändert hat. Ein weiteres Thema ist Machtmissbrauch in den Medien. Moschner: „Auch ich habe schon einen Job verloren, weil ich eben nicht mitgemacht habe.“ (Foto: Bernd Jaworek)

26. Juli, 2022

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Ruth Moschner: „Wir machen Unterhaltung, kein Personal Training“

Mit dem Podcaster Ravi Walia spricht Moderatorin Ruth Moschner darüber, wie Social Media auch die TV-Welt verändert hat. Ein weiteres Thema ist Machtmissbrauch in den Medien. Moschner: „Auch ich habe schon einen Job verloren, weil ich eben nicht mitgemacht habe.“

Wer im klassischen Fernsehen tätig ist, fragt sich gar nicht mal so selten, für wie bewegend das Medium der bewegten Bilder in der Social Media-Szene gehalten wird. Doch umgekehrt ist das selbstverständlich genauso. Der Düsseldorfer Influencer-Manager Ravi Walia diskutiert das Verhältnis der beiden Sphären in der aktuellen Ausgabe seines Podcasts „Die Ravi Walia Show“ mit der TV-Moderatorin Ruth Moschner (u.a. „Kühlschrank öffne dich!“, „The Masked Singer“).

Angesichts der gegenwärtigen Medienwelt, in der Pay-TV und ebenfalls zu bezahlende Streaming-Dienste normal geworden sind, müsse sie in jüngster Zeit immer wieder an Leo Kirch denken, der diese Form des Medienkonsums bereits vor Jahrzehnten vorausgesehen habe, so Moschner. Als Fernsehschaffende und als Moderatorin begrüßt sie die aktuelle Entwicklung.

„Die ganzen Spartenkanäle, das ist eine Riesen-Chance für junge Leute, die einen Fuß in die Tür kriegen wollen“, findet sie. „Und viele Stars, die wir heute haben, gäbe es ohne Youtube, ohne Instagram gar nicht. Nicht alles erzählt sich im linearen Fernsehen wie in der digitalen Welt. Ich glaube auch, dass viele Formate nur übers Binge-Watching, wie du es ja on demand bei Pay-TV bekommst, funktionieren.“

Im Laufe des Podcasts kommen Walia und Moschner auch auf das Thema Missbrauch und in diesem Zusammenhang die Rolle von Frauen zu sprechen. „Jede muss entscheiden: Möchte ich wirklich aufgrund von Geschlechtsverkehr diesen Job bekommen?“, stellt Ruth Moschner fest. „Ich persönlich bin davon überzeugt, dass das auf Dauer nicht funktioniert. Ich bin aber auch davon überzeugt, dass man nein sagen kann und dass das wichtig ist.“

Über ihre eigenen Erfahrung sagt sie. „Auch ich habe schon einen Job verloren, weil ich eben nicht mitgemacht habe. Es hat mir aber nicht geschadet.“ Überrascht habe sie die fehlende Reaktion des Umfelds. Doch sie weiß: „Es wird immer irgendwelche Arschlöcher geben, die denken, sie müssten ihre Macht missbrauchen.“ Von daher sei gerade ein waches Umfeld wichtig. „Wenn wir etwas mitbekommen, müssen wir sagen: Nein, so geht das nicht.“ Das müsse die normale Reaktion sein.

Insgesamt sei das klassische Fernsehen für viele Kreative trotz der Konkurrenz des Internets weiterhin ein Traummedium, betont Social-Media-Experte Ravi Walia. Es mag eine Zeit gegeben haben, in der sich junge Kreative karrieremäßig mehr auf die sozialen Medien fokussiert hätten, konstatiert Ruth Moschner, aber dann sei Fernsehen doch wieder sexy geworden. Zudem sei Social Media auch vergleichsweise unsicher. „Viele unterschätzen das auch und sollten nicht zu geizig sein, sich eine Beraterin oder einen Berater holen“, so Moschner weiter.

Doch ganz gleich über welchen Kanal man seine Inhalte verbreitet: Entertainment darf trotz der zum Teil dahintersteckenden enormen Arbeit niemals angestrengt daherkommen, davon ist Ruth Moschner überzeugt. Am Ende des Tages sei entscheidend, dass es leicht aussehe. Moschner: „Wir machen Unterhaltung und kein Personal Training.“

Die aktuelle Ausgabe von „Die Ravi Walia Show“ ist auf allen gängigen Podcast-Plattformen abrufbar.

Foto © Bernd Jaworek

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