10. Januar, 2023
0SWR Fernsehen zeigt Serie „Neonstaub“ an einem Stück
Alle Folgen der fünfteiligen Doku-Serie „Neonstaub – Die Straßen von St. Pauli“ werden am 10. Januar im SWR Fernsehen ausgestrahlt. Filmemacherin Britta Schoening zeichnet darin die Geschichte des Hamburger Stadtteils von den 50er bis in die 90er Jahre nach. Zu Wort kommen Zeitzeugen wie Lilo Wanders, Horst Fascher, Corny Littmann und Günter Zint.
Die wechselhafte Geschichte des Hamburger Hafenviertels St. Pauli in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zeichnet die Filmemacherin Britta Schoening in „Neonstaub – Die Straßen von St. Pauli“ nach. Das SWR Fernsehen strahlt die Doku-Serie am heutigen Dienstag, den 10. Januar komplett aus: Ab 23:00 Uhr sind alle fünf Folgen am Stück zu sehen.
Dabei steht zunächst die lebhafte Livemusik-Szene im Vordergrund, die sich in den 1960er Jahren inmitten des Rotlichtviertels rund um die Reeperbahn etablierte. In Spielstätten wie dem legendären „Star-Club“ an der Großen Freiheit, in dem auch die Beatles vor ihrem großen Durchbruch auf der Bühne standen, wurde Rock- und Popgeschichte geschrieben. Darüber erzählen in „Neonstaub“ u.a. der frühere „Star-Club“-Geschäftsführer Horst Fascher, die Kiezwirtin Rosi Sheridan McGinnity („Rosi’s Bar“) und der Fotograf Günter Zint, der in der Hansestadt frühe Promotion-Fotos für Jimi Hendrix schoss und den späteren Superstar zwischenzeitlich sogar als Untermieter beherbergte.
In den weiteren Episoden der von Neopol Film im Auftrag von SWR, NDR und RBB produzierten Serie erzählt Regisseurin und Drehbuchautorin Schoening u.a. auch vom eskalierenden Drogen- und Zuhälterkrieg, der das Leben auf St. Pauli in den 1980er Jahren überschattete, sowie von der Hausbesetzerszene in der Hafenstraße und der Positionierung des FC St. Pauli als Alternative inmitten der kommerzialisierten Welt des Profifußballs.
Zu Wort kommen u.a. Lilo Wanders, die Kunstfigur des Travestiekünstlers Ernie Reinhardt, sowie der Regisseur, Schauspieler und ehemalige Fußballfunktionär Corny Littmann. Beide gehörten 1988 zu den Gründern des „Schmidt Theaters“. Damit trugen sie dazu bei, dass sich der zwischenzeitlich verrufene Kiez zu einem modernen Ausgehviertel wandelte, in dem seinerzeit auch das Musical „Cats“ erfolgreich angesiedelt wurde. Fast 15 Jahre lief das Stück im umgebauten Operettenhaus am Spielbudenplatz.
Foto © SWR/Neopol Film