ARD-Jubiläum: Susanne Daubner präsentiert „75 Jahre fürs Erste“
Zum Auftakt der ARD-Jubiläumswoche zeigt Das Erste am 31. März um 20:15 Uhr die Dokumentation „75 Jahre fürs Erste – Die ARD-Story“. Moderatorin der nostalgischen und zugleich kritischen Reise durch die deutsche Mediengeschichte ist „Tagesschau“-Sprecherin Susanne Daubner.
Vor 80 Jahren endete der Zweite Weltkrieg und damit auch die Nazi-Diktatur. Genau das schuf die Voraussetzung für das, was in diesem Jahr 75 wird: die Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland oder kurz ARD. Am 9. Juni 1950 beschlossen der Bayerische Rundfunk, der Hessische Rundfunk, Radio Bremen, der Süddeutsche Rundfunk, der Südwestdeutsche Rundfunk und der Nordwestdeutsche Rundfunk eine Kooperation. Die genannten Sender waren zuvor von den Alliierten in ihren jeweiligen Besatzungszonen gegründet worden – als unabhängige, demokratische Medien.
Doch wie das damals alles begann, wer sich wie umbenannte und umstrukturierte, wer kam und ging – all das erzählt am heutigen 31. März eine Dokumentation im Ersten, also im Gemeinschaftsprogramm der bis heute regional verankerten öffentlich-rechtlichen TV-Sender. Zum Auftakt der Jubiläumswoche führt „Tagesschau“-Sprecherin Susanne Daubner ab 20:15 Uhr durch „75 Jahre fürs Erste – Die ARD-Story“.
Das Autorenteam um Frank Diederichs stieg für die Doku tief in die Archive hinab. Dabei kam u.a. auch das legendäre Interview zum Vorschein, das der spätere WDR-Intendant Friedrich Nowottny 1971 mit Bundeskanzler Willy Brandt führte und das eher als eine Szene aus einem Louis-de-Funès-Film erinnerte. Brandt war damals offenbar nicht gut auf Nowottny zu sprechen und antworte schlecht gelaunt und einsilbig. „Ja. Doch. Nein. Ja.“
„75 Jahre fürs Erste – Die ARD-Story“ weckt nostalgische Gefühle ist aber nicht zuletzt ein selbstkritischer Beitrag zur Geschichte des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Vor allem der Blick auf die Rolle von Frauen in Gesellschaft und Medien erscheint aus heutiger Sicht mindestens merkwürdig. Man erinnere sich nur daran, dass Frauen in „Der 7. Sinn“ bis in die 70er-Jahren letztlich die Fähigkeit zum Autofahren abgesprochen wurde. „Frauen fahren meist vorsichtiger als Männer, weil ihnen die Übung fehlt. Sie behindern dann den fließenden Verkehr“, hieß es beispiels- und skurrilerweise in einer Folge. Und: „Viele Frauen scheuen das Anlegen eines Sicherheitsgurts, weil sie Angst um ihren Busen haben.“ Those were the times…
Dass Susanne Daubner durch die Doku führt, ist ein Glücksgriff. Die vor allem bei jungen Zuschauerinnen und Zuschauern beliebte Sprecherin der altehrwürdigen Tante „Tagesschau“ ist mit ihrer zugleich seriösen und selbstironischen Präsentationsweise die perfekte Besetzung, wenn es darum geht, ein ernsthaftes Jubiläumsprogramm ohne Selbstbeweihräucherung zu gestalten.
„Wir waren immer da, wenn Geschichte geschrieben wurde“, so ARD-Programmdirektorin Christine Strobl anlässlich des Jubiläums. „Wir haben Momente geschaffen, die Menschen vor den Bildschirmen vereinten.“ An diese Momente erinnern außerdem prominente ARD-Gesichter wie Maren Kroymann, Lars Eidinger oder Reinhold Beckmann.
Im Rahmen des Jubiläums steht am Samstag um 20:15 Uhr im Ersten „75 Jahre ARD – Die große Jubiläumsshow mit Kai Pflaume“ auf dem Programm. Auch da geht’s um große Momente aus einem Dreivierteljahrhundert Fernsehgeschichte. Mit von der Partie sind u.a. Barbara Schöneberger, Günther Jauch, Ingo Zamperoni, Iris Berben, Klaus J. Behrendt, Dietmar Bär, Maria Furtwängler, Alexander Bommes, Dieter Hallervorden und Jürgen von der Lippe.