Sonya Kraus erhält evangelischen Katharina-Zell-Preis
Die Moderatorin, Schauspielerin und Autorin Sonya Kraus wurde für den couragierten Umgang mit ihrer Krebserkrankung ausgezeichnet. Pfarrerin Anja Schwier-Weinrich vom Landesverband Evangelische Frauen in Hessen und Nassau überreichte ihr den Katharina-Zell-Preis.
Der Satz „Fürchte dich nicht, sondern rede und schweige nicht“, ist ein beliebter Taufspruch. Und weil Sonya Kraus dieses Zitat aus der Apostelgeschichte (18,9) offenbar ernst genommen hat, erhielt sie gestern in Frankfurt am Main den Katharina-Zell-Preis des Landesverbands Evangelische Frauen in Hessen und Nassau e.V. Ihr offener und couragierter Umgang mit ihrer Brustkrebserkrankung habe die Entertainerin für diese Auszeichnung qualifiziert, so der Verband.
„Nach der Diagnose hat sie ihrem Brustkrebs entschieden den Kampf angesagt“, heißt es in der Begründung. „Die Folgen von Krebserkrankung, OP und Chemotherapie machte sie von Anfang an öffentlich. Mit ihrer Haltung und ihrem konsequenten Einsatz für Vorsorge und Früherkennung macht sie vielen Frauen Mut. Damit ist sie ein starkes Vorbild , vor allem für junge Frauen.“
Sonya Kraus selbst betont gegenüber smalltalk: „Offen mit meiner Diagnose umzugehen, war für mich eine Selbstverständlichkeit und hat mich erleichtert. Es ist beflügelnd zu erfahren, dass ich mit meiner positiven Geisteshaltung vielen Frauen Mut machen, und sie zur Vorsorge motivieren konnte.“
Die Frankfurter Künstlerin hatte die Erkrankung Anfang des Jahres u.a. über Zeitschriften wie „Stern“ und „Bunte“ öffentlich gemacht. Zudem trat sie in der Vox-Show „Showtime of my Life – Stars gegen Krebs“ für rechtzeitige Vorsorgeuntersuchungen ein. Auch in den sozialen Medien äußerte sie sich zu dem Thema. Beispielsweise zeigte sie sich während der Chemotherapie ohne Perücke vor der Kamera.
In einem aktuellen „Brigitte“-Interview betont sie: „Irgendwie habe ich mich ziemlich unaufgeregt mit vielen Aspekten meiner Situation arrangiert.“ Wie sie mit einer Krebsdiagnose umgehe, solle jedoch jede Frau, prominent oder nicht, ganz und gar selbst entscheiden, so Kraus weiter. Für sie persönlich sei Offenheit aber immer absolut befreiend.
Der Landesverband Evangelische Frauen in Hessen und Nassau würdigt mit dem Katharina-Zell-Preis jährlich eine Frau aus Kirche, Diakonie und Gesellschaft, die sich in besonderer Weise engagiert hat. Namensgeberin der Auszeichnung ist die Reformatorin Katharina Zell, die im 16. Jahrhundert u.a. theologischen Streitschriften verfasste und sich für Flüchtlinge einsetzte. Sie wurde mehrfach unter Schweigearrest gestellt, ließ sich jedoch den Mund nicht verbieten und brachte ihre Überzeugungen durch Flugblätter unter die Leute. Die Trophäe des Katharina-Zell-Preises ist denn auch in Form eines silbernen Flugblatts gestaltet.
Foto © privat
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