„3nach9“: Helmut Kohl gab Hendrik Wüst Ernährungstipps
In der jüngsten Ausgabe der Radio Bremen-Talkshow „3nach9“ war NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst. Der CDU-Politiker sprach u.a. über ein denkwürdiges Zusammentreffen mit Altkanzler Helmut Kohl und über seine frühe Begeisterung für einen bekannten Sozialdemokraten.
Der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Hendrik Wüst, war am 19. September im Talkshow-Klassiker „3nach9“ bei Radio Bremen zu Gast. Im Gespräch mit Gastgeber Giovanni di Lorenzo teilte der CDU-Politiker u.a. eine launige Erinnerung an ein Zusammentreffen mit Helmut Kohl bei einem Wahlkampfauftritt 2005. Dabei gab der Altkanzler dem aufstrebenden Jungpolitiker Wüst offenbar einige Ernährungstipps mit auf den Weg.
„Ich war gerade Landtagsabgeordneter geworden mit 29“, erinnerte sich Wüst in der Talkshow. „Ich musste mich vor Kohl stellen, weil er etwas zu schnell loslaufen wollte, um auf die Bühne zu kommen und die Orga war noch nicht fertig. Da guckte er mich von oben bis unten an sagte: ‚Du! Du bist doch der Wüst.‘ Ich antwortete: ,Jawohl, Herr Bundeskanzler!‘. ,Du bist doch jetzt Abgeordneter.‘ Ich antwortete wieder: ,Jawohl, Herr Bundeskanzler!‘. Er guckte mich nochmal von oben bis unten an und sagte dann: ,Bub, du musst mehr essen! Wie will denn jemand wie du Zuversicht verbreiten im Volk.‘“
Als politisch interessierter Teenager habe er zunächst den SPD-Politiker Björn Engholm favorisiert, gab Wüst bei „3nach9“ zu. Kohl sei damals die prägende Kraft in der Christdemokratie gewesen. „Aber der war so groß und so dick wie mein Papa, das fand ich nicht spannend“, so der heute 50-Jährige. „Engholm war ein schlanker, eleganter, Intellektueller. Den fand ich gut!“. Nach dem Fall der Mauer gab es für Wüst im Sommer 1990 dann offenbar auch persönlich eine Wende. Über sportliche Verbindungen habe er die damals noch formal existierende DDR besuchen dürfen und dort Gleichaltrige kennen und schätzen gelernt, berichtete er. „Wir wollten eins sein, und dafür stand Helmut Kohl.“
Dass die „3nach9“-Redaktion eigens für die Sendung eine Videobotschaft von Björn Engholm organisiert hatte, in der dieser Wüst als „relativ sympathisch“ und „angenehme Erscheinung“ bezeichnete, freute den heutigen CDU-Spitzenpolitiker dann aber doch. „Ach das ist ja ein Ding“, kommentierte Wüst schon vor dem Start des Einspielers. „Egal, was er sagt, ich find`s jetzt schon cool.“