7. April, 2021
0Tina Reichel: Kunst-Kokons zum Geburtstag
Unter dem Titel „Reborn“ hat die Erfurter Malerin Tina Reichel eine völlig neue Werkserie geschaffen, mit der sie ein farbenfrohes Zeichen gegen die Tristesse der Krise setzt. Anlässlich ihres heutigen Geburtstags stellt sie ihre Arbeiten erstmals öffentlich vor.
Einen wirklich harten flächendeckenden Lockdown hat es in Deutschland bislang nicht gegeben. Und trotzdem: Die gegenwärtigen Maßnahmen haben durchaus eine gewisse Härte. Dass darunter auch die Kulturschaffenden massiv zu leiden haben, ist allerorten deutlich zu spüren. Es sind nicht zuletzt die Künstlerinnen und Künstler, die den Tag, an dem die Gültigkeit der gegenwärtig geltenden Lockdown-Regeln zur Eindämmung der Corona-Pandemie endet, herbeisehnen. Das gilt auch für die Erfurter Malerin Tina Reichel. Die nächste Ausstellung mit ihren neuen Arbeiten soll allerdings noch in diesem Monat eröffnet werden – darüber werden wir dann berichten. Doch schon heute gibt es für sie einen Grund zum Feiern: ihren Geburtstag.
Die neuen Werke sind ein bisschen auch ein Geburtstagsgeschenk für sie selbst. Einen ersten Eindruck vermittelt Reichel auf aktuellen Fotos, die sie mit ihren „Cocoons“ zeigt. Die Künstlerin hat jedenfalls die Zeit des Lockdowns genutzt, um eine neue Art von Skulpturen zu entwickeln, die sie „Cocoons“, also Kokons, nennt und in der Serie „Reborn“ zusammengefasst hat. Es handelt sich um zunächst mit Öl bzw. Acryl bemalte Leinwände, die im Anschluss an den Farbauftrag nach einem von ihr selbst entwickelten Verfahren weiterbearbeitet werden, um dann in unterschiedlichen Größen von 120 bis 185 Zentimetern Höhe auf Edelstahlsockeln in aufrechter Position aufgestellt zu werden.
„Reborn“ („wiedergeboren“ bzw. „neu geboren“) macht deutlich, dass aus etwas Bestehendem etwas Neues „geboren“ werden kann. Und so erwächst aus einer bemalten Leinwand, also einem zunächst zweidimensionalen Bild, eine dreidimensionale Skulptur, ein Objekt, das die Eigenschaften von beidem in sich vereint. Tina Reichel erweitert damit ihr Repertoire hin zur skulpturalen Gestaltung und setzt überdies inhaltlich ein Zeichen – auch in Zeiten der Corona-Krise. Außerdem bleibt sie so ihrem Motto treu, dass sie bislang durch die vergangenen Monate getragen hat: „Die Kunst steht nicht still und ich erst recht nicht.“