Awards In Köln wurden gestern Abend die undotierten Grimme Online Awards vergeben. Erstmals gewannen dabei TikTok-Videos. Auch Podcasts zum Thema „rechte Gewalt“ und „Integration“ räumten mächtig ab.

18. Juni, 2021

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Grimme Online Award: Erstmals gewinnt TikTok-Angebot

In Köln wurden gestern Abend die undotierten Grimme Online Awards vergeben. Erstmals gewannen dabei TikTok-Videos. Auch Podcasts zum Thema „rechte Gewalt“ und „Integration“ räumten mächtig ab.

Erstaunlich: Während das vergangene Jahr fest in Corona-Hand war, zeichnete das Grimme-Institut bei der Vergabe der diesjährigen Grimme Online Awards am gestrigen Abend ausschließlich Formate aus, die sich nicht explizit mit diesem Thema beschäftigen. Wohl aber sind einige der Preisträger aufgrund der Pandemie auf die Idee zu ihren Beiträgen gekommen. Etwa Moderator Niklas Kolorz. Der erklärt in einminütigen Beiträgen auf der Video-Plattform TikTok komplexe wissenschaftliche Phänomene in verständlichen Häppchen. Neben dem Preis in der Kategorie „Wissenschaft und Technik“ konnte er damit auch den Publikumspreis abräumen.

Eine kreative Antwort auf den Corona-Lockdown fand auch Schulleiter Björn Lengwenus aus dem Hamburger Stadtteil Dulsberg. Mit seinem Kanal „Dulsberg Late Night“ schuf er einen „Leuchtturm der Hoffnung“, so die Begründung der Jury. „Während das Land gerade in die Schockstarre des ersten Lockdowns verfiel, war Schulleiter Björn Lengwenus bereits auf Sendung – amüsant statt larmoyant. Wo andere Schulen ihre Türen schlossen, wurden in Dulsberg die Fenster zur Welt aufgerissen.“ Lehrer Lengwenus brachte das einen Preis in der Kategorie „Kultur und Unterhaltung“ ein.

Auch Beiträge mit dem Schwerpunkt rechte Gewalt konnten in diesem Jahr punkten, darunter der dokumentarische Spotify-Podcast „190220 – Ein Jahr nach Hanau“. Die berührenden Gespräche, die Journalistin Alena Jabarine mit Angehörigen und Überlebenden nach den Attentaten von Hanau führte, seien bewegend und respektvoll, informativ und sachlich, begründet die Jury ihre Entscheidung für den Preis in der Kategorie „Information“.

Ebenfalls prämiert wurde Comedienne Enissa Amani. Als Reaktion auf die umstrittene Ausgabe der WDR-Sendung „Die letzte Instanz” entwickelte sie die Youtube-Talksendung „Die beste Instanz” und „und demonstrierte, wie es anders – besser – gehen könnte“, so das Grimme-Komitee, das sie in der Kategorie „Spezial“ auszeichnete. In der eigenständig initiierten und finanzierten Internet-Sendung informierten und diskutierten fünf eingeladene Experten über Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung.

Insgesamt wurden in Köln neun Preise in den fünf Kategorien „Information“, „Wissen und Bildung“, „Kultur und Unterhaltung“, „Spezial“ sowie „Publikumspreis“ verliehen. Der undotierte Grimme Online Award gilt als wichtigste deutsche Auszeichnung für herausragende Online-Publizistik.

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ronald paul yandere