Podcast Die Ereignisse, die 2012 zum Rücktritt des Bundespräsidenten Christian Wulff führten, zeichnet der Podcast „Christian Wulff – der Fall des Bundespräsidenten“ nach. In der siebenteiligen Serie von SWR3 und dem SWR3-Haupstadtstudio kommt auch das ehemalige Staatsoberhaupt selbst zu Wort. (Foto: SWR/Yannik Mai)

15. Dezember, 2021

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SWR-Korrespondenten zeichnen die Wulff-Affäre nach

Die Ereignisse, die 2012 zum Rücktritt des Bundespräsidenten Christian Wulff führten, zeichnet der Podcast „Christian Wulff – der Fall des Bundespräsidenten“ nach. In der siebenteiligen Serie von SWR3 und dem SWR3-Haupstadtstudio kommt auch das ehemalige Staatsoberhaupt selbst zu Wort.

Im Februar 2012 trat Christian Wulff nach nur 598 Tagen als Bundespräsident zurück. Der CDU-Politiker ist damit in der Geschichte der Bundesrepublik das Staatsoberhaupt mit der bislang kürzesten Amtszeit. Die Ereignisse um die sogenannte „Mailbox-Affäre“, die zu Wulffs Rückzug führten, zeichnet SWR3 nun in der Podcast-Serie „Christian Wulff – der Fall des Bundespräsidenten“ nach. Seit dieser Woche sind alle sieben Episoden in der ARD-Audiothek, auf der Webseite SWR3.de und über weitere gängige Podcast-Plattformen abrufbar.

Mehr als 50 Stunden Interview-Material haben die SWR-Hauptstadtkorrespondenten Kilian Pfeffer und Christopher Jähnert aufgezeichnet. Für ihren Infotainment-Podcast führten die Journalisten u.a. auch drei exklusive Gespräche mit Christian Wulff selbst. Zudem kommen zahlreiche Wegbegleiter und Medienexperten zu Wort, darunter die Journalisten Ulrich Deppendorf, Stefan Niggemeier und Hans Leyendecker, der Anwalt Gernot Lehr, die CDU-Politikerin Honey Deihimi sowie der Lobbyist und frühere Wulff-Sprecher Olaf Glaeseker.

Auch Kai Diekmann kommt zu Wort

Nicht zuletzt war auch der ehemalige „Bild“-Chefredakteur Kai Diekmann ein Gesprächspartner für die Macher von „Christian Wulff – der Fall des Bundespräsidenten“. Vor genau zehn Jahren, im Dezember 2011, brachte eine Nachricht auf Diekmanns Mailbox die Wulff-Affäre ins Rollen. Das Staatsoberhaupt bat darin um die Verschiebung eines geplanten „Bild“-Artikels, in dem es um Fragen zur Finanzierung seines Privathauses in Großburgwedel gehen sollte. Dabei stellte Wulff offenbar auch einen „endgültigen Bruch mit dem Springer-Verlag“ als mögliche Sanktion in Aussicht.

Nachdem der Vorgang bekannt geworden war, wurde kontrovers über Wulffs Verhalten diskutiert. Hatte der ranghöchste Repräsentant des Staates versucht, Einfluss auf die Presse zu nehmen? Es kam zu einer Kettenreaktion, an deren Ende Wulffs Rücktritt und ein Gerichtsverfahren wegen des Verdachts der Vorteilsnahme während seiner Zeit als Ministerpräsident von Niedersachsen stand. Von diesem Vorwurf wurde der Politiker letztlich freigesprochen.

„Ich stehe zu allem, was ich gesagt habe“

Im SWR3-Podcast berichtet Kai Diekmann, dass „Bild“ nach einer Entschuldigung des Bundespräsidenten auf den Abdruck des Wortlauts von Wulffs Mailbox-Nachricht verzichtet habe. Auszüge des Texts, der in der Redaktionskonferenz verteilt worden sei, seien dann aber ohne sein Zutun in anderen Publikationen gelandet. „Versuchen Sie mal Zahnpasta, die die Tube verlassen hat, zurück in die Tube zu kriegen. Das geht nicht“, führt Diekmann aus. „Da sind 15 bis 20 Kollegen, kannten den Text, hatten ihn physisch auf dem Tisch und ich hab‘ den auch nicht wieder eingesammelt.“ Christian Wulff sieht nach wie vor keinen Fehler in seinem ursprünglichen Anruf bei dem „Bild“-Chef. „Ich stehe zu allem, was ich gesagt habe und habe sehr rational auch entschieden anzurufen, weil ich nicht mir später den Vorwurf machen wollte, hättest du mal angerufen“, betont er im Podcast. „Also das ist auch nach wie vor eine Sache, mit der ich im Reinen bin.“

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