19. Januar, 2021
0Christoph Krachten will eine Landwirtschaft ohne Land
Anlässlich der digitalen Ausgabe der Internationalen Grünen Woche in Berlin plädiert der Autor und Webvideo-Pionier Christoph Krachten für eine Abkehr von klassischen Anbau- und Zuchtmethoden. Sein Ziel: eine Landwirtschaft ohne Land.
Am morgigen Mittwoch beginnt die Internationale Grüne Woche, die von der Messe Berlin in diesem Jahr als rein digitales Format ausgerichtet wird. Im Mittelpunkt der weltweit größten Messe der Agrar- und Ernährungswirtschaft wird sicherlich auch eine entscheidende Frage stehen: Hat die traditionelle Landwirtschaft überhaupt eine Zukunft? Wenn es nach dem Journalisten, Produzenten und Unternehmer Christoph Krachten geht, ist ein klares „Nein“ die Antwort. „Ich sage das Ende der Landwirtschaft voraus“, lautet seine Prognose.
In seinem Buch „Per Aufzug in den Weltraum“ (Rowohlt) plädiert der Youtube-Star, der in seinem Kanal „clixoom Science & Future“ komplexe wissenschaftliche Themen leicht verständlich und unterhaltsam präsentiert, für eine Abkopplung der Primärwirtschaft von den Techniken, die die Menschheit über Jahrtausende entwickelt hat: Es geht ihm um eine Landwirtschaft ohne Land. Krachten ist überzeugt, dass eine ebenso nachhaltige wie ertragreiche Nahrungsmittelproduktion ohne Erde, Tageslicht und Pestizide möglich ist. Für zukunftsweisend hält er beispielsweise die bereits laufenden Versuche des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), das mit Blick auf mögliche bemannte Weltraummissionen in einem Modellgewächshaus in der Antarktis Gemüse anbauen ließ – mit Erfolg.
Krachten berichtet zudem, dass es schon jetzt zahllose Restaurants und Supermärkte gebe, die Indoor-Farming praktizierten. „Die Ressourceneinsparungen sind hier enorm“, kommentiert er. Zudem verweist der Journalist und Webvideo-Pionier u.a. auf das Berliner Start-up infarm, das nach dem Prinzip Vertical Farming weltweit rund 1.000 Gemüsegärten betreibt. Das Unternehmen komme bei dieser Anbaumethode auf 95 Prozent weniger Wasser, 75 Prozent weniger Dünger und 90 Prozent weniger CO2-Ausstoß als üblich. Benötigt werde lediglich ein Prozent der Fläche, die sonst für eine entsprechende Menge an Lebensmitteln erforderlich sei. Der Einsatz von Pestiziden liege bei null. Alles, was man zusätzlich an Energie brauche, werde bei den kürzeren Transportwegen eingespart. Krachten ist sich sicher: „Wenn Methoden wie diese weltweit eingesetzt werden, ist die Nahrungsmittelversorgung für Milliarden von Menschen gesichert und unser Planet wird nicht länger durch klassische Landwirtschaft ausgelaugt und zerstört.“