9. September, 2023
0Martin Rütter hat „keine Begabung für das Thema Hund“
Hundeexperte Martin Rütter war am 8. September in der traditionsreichen Radio Bremen-Talkshow „3nach9“ zu Gast. Dabei sprach er u.a. über die wichtige Rolle der Kommunikation zwischen Mensch und Tier sowie über seine Kindheit und Jugend im Ruhrgebiet.
Martin Rütter ist durch zahlreiche TV-Formate, Live-Shows und Buchveröffentlichungen bundesweit als „Hundeprofi“ bekannt. In der jüngsten Ausgabe von „3nach9“ überraschte er allerdings im Gespräch mit Gastgeber Giovanni di Lorenzo mit der Aussage, dass er mehr von Menschen verstehe als von Hunden. „Ich habe eigentlich überhaupt keine Begabung für das Thema Hund“, erklärte Rütter. „Das, was ich habe, ist, dass ich sehr gut Menschen einschätzen kann. Ich habe ein großes Wissen zum Thema Hund und ich kann Hunde natürlich gut einschätzen, aber eigentlich ist es meine größte Stärke, Menschen sofort lesen zu können“, führte der Tierpsychologe in der Radio Bremen-Talkshow aus.
Eigentlich sei „Hundetrainer“ grundlegend ein falscher Begriff, „weil ich ja keinen Hund trainiere“, so Rütter weiter. Man könne bei ihm nicht einfach einen Hund zur Reparatur abgeben. Stattdessen gehe es immer um die Kommunikation zwischen Mensch und Tier. Er arbeite überwiegend mit den Hundebesitzerinnen und -besitzern. „Ich gehe nur hin und nehme die Leine in die Hand, wenn mir jemand permanent erklärt: Der Hund ist schuld. Dann zeige ich einmal kurz, dass es nicht so ist.“
Über seine eigene Erziehung sagte der gebürtige Duisburger: „Heute würde man sagen, dass meine Schwester und ich verlottert und verwahrlost aufgewachsen sind.“ Seine Eltern seien nicht geeignet gewesen, Kinder zu erziehen. Auch Haustiere habe es in seiner Ruhrgebietskindheit nicht gegeben. Rütter kommentierte: „Mein Vater findet heute noch jedes Tier, das man nicht grillen kann, sinnlos.“
Ein für seine Entwicklung sehr wichtiger Mensch sei seine Lehrerin Marianne Kissing gewesen, betonte Rütter bei „3nach9“. Letztlich habe sie dafür gesorgt, dass er nach mehreren Schulverweisen doch noch Abitur machen konnte. Allerdings habe sie seine erste Deutscharbeit wegen Unleserlichkeit als „ungenügend“ bewertet und mit dem Vermerk versehen: „Diese Krickelschrift tue ich mir nicht an.“ Rütter habe darauf geantwortet: „Gewöhnen Sie sich dran, jedes Genie krickelt.“ Woraufhin Kissing konterte: „‚Aber gewöhn‘ dich dran: Nicht jeder, der krickelt, ist ein Genie.“