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11. Juni, 2018

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Sky-Kommentator Fuss: Beim WM-Finale mit einem Fuß im Kreißsaal?

Wolff-Christoph Fuss wird das Top-Spiel des Tages der FIFA WM 2018 inklusive aller Spiele der DFB-Elf bei Sky kommentieren. Damit kommt er innerhalb von 32 Tagen auf 25 Einsätze – es sei denn er muss in den Kreißsaal. Ausgerechnet zum Finale erwarten seine Frau Anna Kraft und er ihr erstes Kind. (Foto: Sky/Firo).

Am Donnerstag beginnt in Russland die Fußballweltmeisterschaft. Wer den Titel holt, ist natürlich völlig offen. Fest steht nur, dass unter den deutschen Berichterstattern Wolff-Christoph Fuss definitiv die Nase vorn hat: Der Sky-Kommentator wird innerhalb von 32 Tagen 25 Einsätze absolvieren – so viel wie kein anderer in Fußball-Deutschland. Unser Position-Kollege Axel Terporten sprach vorab mit ihm über das Turnier und das neue Betriebssystem Sky Q, dass es Sky-Kunden ermöglicht, die Spiele exklusiv in Ultra HD zu erleben. Und noch etwas Besonderes steht bei Fuss in den nächsten Wochen an: Seine Frau, die ZDF-Sportmoderatorin Anna Kraft, erwartet rund um den Endspieltermin das erste gemeinsame Kind.

Herr Fuss, Sie haben 25 Einsätze an 32 Tagen – kein Kollege wird mehr Spiele kommentieren. Außerdem werden Sie als einziger im Fernsehen alle deutschen Spiele begleiten. Wie bereiten Sie sich auf diesen Marathon vor?

Wolff-Christoph Fuss: Die Vorbereitung ist ein bisschen umfangreicher, insbesondere wenn du es mit Exoten zu tun hast. Wir haben beispielsweise das Eröffnungsspiel Russland gegen Saudi-Arabien. Jetzt nenn‘ mir mal aus der kalten Hose einen saudi-arabischen Fußballer! Es gibt drei Legionäre. Die sind in Spanien unterwegs. Davon hat einer 30 Minuten gespielt und die anderen saßen zweimal auf der Bank – überspitzt gesagt. Die muss man sich halt draufschaffen, die grünen Falken. Und dann muss man von Stürmern erzählen, die 16 Treffer in der Qualifikation erzielt haben, acht davon gegen Ost-Timor. Das ist definitiv vorbereitungsintensiv. Aber das ist das Schöne bei einer Fußballweltmeisterschaft, dass du nach solchen Perlen suchst – und hoffentlich finde ich sie alle. Also das ist schon eine Challenge. Aber wie gesagt: Die Hauptarbeit findet im Vorfeld statt. Da habe ich jetzt seit dem Champions League-Finale nichts anderes gemacht, als mich auf diese einzelnen Spiele vorzubereiten. Dann gibt’s am Tag selbst noch mal ein Update und dann geht’s in die 90 Minuten. Wenn ich’s stimmlich durchhalte – inhaltlich kriege ich’s gestemmt. Ich wäre ja auch als normaler Konsument in der Lage, mir bei einer Fußballweltmeisterschaft 25 Spiele in Folge anzugucken. Ich muss halt „nur“ noch etwas dazu erzählen.

Damit nicht genug, Ihre Frau und Sie bekommen wahrscheinlich auch ein WM-Baby. Ausgezählt ist es auf den Finaltag. Das kann fußball-mäßig aber ganz schön dumm für Sie laufen…

Wolff-Christoph Fuss: Klar ist: Ich kriege in diesem Sommer einen WM-Pokal, ob die deutsche Mannschaft nun dazu beiträgt oder nicht. Wenn es so weit ist, dann lasse ich Headset und Stift fallen und mache mich mit einer Schere auf in Richtung Kreißsaal. Während des Spiels würde dann mein Assistent für die restliche Spieldauer übernehmen. Und wenn es in der Nacht passiert, übernimmt irgendein Kollege. Es ist alles vorbereitet.

Ganz unabhängig vom jeweiligen Spiel, dürfte das sehr spannend werden. Doch was erwartet die Zuschauer noch?

Wolff-Christoph Fuss: Ohne mich jetzt zu weit aus dem Fenster lehnen zu müssen, kann ich sagen, dass es das beste Bild der Fußballweltmeisterschaft mit Sky Q geben wird. In UHD, viermal schärfer als das normale HD. Wenn man tatsächlich zwischen HD und UHD vergleicht, glaubst du, du hast was im Auge, weil UHD noch mal so viel schärfer ist, dass du das Gefühl hast, die Zweikämpfe und die Jubelarien finden unmittelbar bei dir im Wohnzimmer statt. Und ich werde dazu erzählen. Wenn man das als Goodie sieht, ist es gut, wenn nicht, hat man zumindest ein gutes Bild.

Aber welches Bild wird die deutsche Mannschaft abgeben? Mexiko, Schweden, Südkorea – das klingt nicht gerade nach Todesgruppe. Ist dennoch Vorsicht geboten?

Wolff-Christoph Fuss: Deutsche Mannschaften brauchen traditionell immer ein bisschen, um ins Turnier zu kommen. Im Vorfeld von WMs hast du ja immer das Gefühl, dass da so eine gewisse Depression in diesem Land ist und keiner so richtig Lust auf das Turnier hat. Und dann verlierst du natürlich auch noch gegen Österreich und dann hat Jogi Löw mit Sané den vermeintlich Falschen weggeschickt und Sandro Wagner nicht nominiert. Wir haben auch einen verletzten Torhüter und es ist alles irgendwie so semi. Wir rumpeln in dieses Turnier – und auf einmal ist die Euphorie da. Ich finde, Mexiko ist ein echt guter Gegner. Ich glaube nicht, dass wir schon in diesem Spiel sämtliche PS sehen, die die deutsche Mannschaft unter der Haube hat, aber das wird sich im Verlaufe des Turniers entwickeln. Das ist eine gute Gruppe, um ins Turnier zu kommen.

Und jetzt die entscheidende Frage: Alle reden vom fünften WM-Titel für Deutschland. Wie stehen die Chancen dafür?

Wolff-Christoph Fuss: Wenn du es dir leisten kannst, einen wie Sané zu Hause zu lassen, dann kann man dir nur gratulieren. Ich habe großes Vertrauen in Jogi Löw, wie er den Kader zusammenstellt. Er hat das 2014 hervorragend gemacht: Er hat eine Mannschaft aus Top-Einzelspielern zu einer Mannschaft geformt. Der Team-Gedanke hat uns durch das ganze Turnier getragen – und zwar von 1 bis 23. Löw scheint ein Händchen dafür zu haben. Insofern wüsste ich nicht, warum das 2018 nicht gelingen sollte. Deutschland ist für mich mit die am stärksten besetzte Mannschaft. Ich tippe, dass die Franzosen eine große Rolle spielen werden. Die Spanier werden ebenfalls eine große Rolle spielen. Und ich bin sehr sicher, dass sich die drei wie auch immer geartet, in welcher Kombination auch immer im Verlauf der finalen Finalrunde begegnen werden.

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