Podcast In der aktuellen Folge ihres Podcasts begrüßt Sandra Maischberger den Schauspieler und Musiker Jan Josef Liefers als Gesprächgast. Dabei geht’s u.a. auch noch einmal um die umstrittene Video-Aktion „#allesdichtmachen“.

17. Mai, 2021

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Applaus von der falschen Seite ist für Liefers kein Argument

In der aktuellen Folge ihres Podcasts begrüßt Sandra Maischberger den Schauspieler und Musiker Jan Josef Liefers als Gesprächsgast. Dabei geht’s u.a. auch noch einmal um die umstrittene Video-Aktion „#allesdichtmachen“.

Mit 14,22 Millionen Zuschauern verzeichnete der ARD-„Tatort“ aus Münster Anfang Mai die zweitbeste Reichweite in seiner fast 20-jährigen Geschichte. Doch für Hauptdarsteller Jan Josef Liefers gab es zum damaligen Zeitpunkt nicht nur Grund zum Feiern. Der Schauspieler und Sänger war als einer der Protagonisten der Video-Aktion „#allesdichtmachen“ in die Kritik geraten. Gemeinsam mit 52 Kolleginnen und Kollegen hatte Liefers darin in satirischer Form die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung aufs Korn genommen. Von vielen Seiten wurden die Clips als zynisch und inhaltlich misslungen kritisiert. Vor allem Liefers verteidigte sich in der Folgezeit in zahlreichen Interviews gegen den Vorwurf der gedanklichen Nähe zur Querdenker-Bewegung und distanzierte sich vom extrem rechten politischen Spektrum.

Auch in der aktuellen Folge von „maischberger. der podcast“ geht der 56-Jährige im Gespräch mit Moderatorin Sandra Maischberger noch einmal auf die Vorwürfe ein. „Dieses Argument mit dem Applaus von der falschen Seite verfängt bei mir einfach nicht“, so Liefers. „Man kann nicht so seine Sprache und seine Gedanken von Leuten lenken lassen, mit denen man nichts zu tun haben will.“

Er selbst hatte in seinem Videobeitrag Kritik an den Medien geübt, die seiner Ansicht nach zu einseitig über die Pandemie und die damit verbundene Politik der Bundesregierung berichtet hatten. „Mir ist völlig klar, dass das, was in diesem kurzen Spot von mir gesagt wurde, undifferenziert und in hohem Maße ungerecht ist – vielen gegenüber, die ich kenne. Es gab aber auf der anderen Seite auch keinen Grund, das persönlich zu nehmen“, lautet seine Einschätzung.

Die inhaltliche Überspitzung sei ein Mittel zum Zweck gewesen, um sich Gehör zu verschaffen und auf Fehlentwicklungen bei den coronabedingten Einschränkungen hinzuweisen. „Die Kunst und die Kultur irgendwo zwischen Puffbesuch und Spaßbad einzuordnen, fand ich natürlich einerseits kränkend, andererseits aber auch wirklich falsch. Und ich finde es bis heute falsch. Das ist ein ganz schlimmer Irrtum“, so Liefers im Podcast. Moderatorin Maischberger macht dagegen deutlich, dass sie seine pauschale Medienkritik nicht nachvollziehen könne und dass bereits vor einem Jahr zum Beispiel in ihrer TV-Talkshow im Ersten kritische Stimmen auch aus der Kulturszene, wie etwa der Schauspieler und Theaterintendant Dieter Hallervorden, gehört worden seien.

In dem rund einstündigen Gespräch geht’s aber auch um weitere Themen wie das aktuelle Filmprojekt über das Leben Erich Honeckers unmittelbar nach dem Fall der Mauer, das Liefers derzeit als Regisseur und Produzent realisiert. Zudem fragt ihn Maischberger, was er als Erstes nach der Aufhebung aller Lockdown-Maßnahmen tun werde. Die Antwort: „Ich will ein Konzert mit meiner Band spielen.“

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ronald paul yandere